Kraftwerk Sanna: WWF hat Zweifel

Sanna: WWF fordert Naturschutz und Bürgeranliegen ernst zu nehmen. | Foto: Archiv/Kolp
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LANDECK/PIANS (otko). Der WWF fordert bei der Errichtung des Sanna-Kraftwerks die Anliegen der Bevölkerung sowie der Fischer und Rafting-Sportler ernst zu nehmen.
"Bevor das Projekt vorangetrieben wird, müssen wichtige Fragen betreffend das Geschiebe und auch die Vereinbarkeit mit der EU-Wasserrahmenrichtlinie geklärt sein", betont WWF-Flussexperte Christoph Walder. Das Ziel der europäischen Wasserpolitik sei eine systematische Verbesserung und keine weitere Verschlechterung unserer Flüsse.
Die Anrainer sorgen sich um negative Auswirkungen des Kraftwerks auf die Hochwassersicherheit, vor allem im Bereich des Lattenbachs. In Zusammenhang mit der Hochwasserfrage sei vor allem die Geschiebeproblematik bislang unklar. „Der Projektwerber muss nachweisen, dass der Geschiebe- und Feststoffhaushalt im Gewässer weiterhin funktioniert“, fordert Walder.
Ob das Ausbauvorhaben Sanna mit den übergeordneten Zielen der EU-Wasserrahmenrichtlinie vereinbar ist, ist eine weitere noch unbeantwortete Frage. Ein energiewirtschaftlicher „Totalausbau“ des bereits schwer beeinträchtigten Flusssystems Trisanna, Rosanna und Sanna müsste jedenfalls einer strategischen Umweltprüfung (SUP) unterzogen werden.

Nicht nachvollziehbar

Mit Verwunderung reagiert Hans Bayer, Projektleiter der Wasserkraft Sanna, auf die Forderung des WWF, vorerst keine weiteren Schritte zur Umsetzung des Kraftwerkprojektes zu setzen. „Naturschutz und Bürgeranliegen haben bei den Planungen oberste Priorität. Alle bisherigen Untersuchungen haben deutlich gezeigt, dass das Projekt mit allen EU-Richtlinien vereinbar ist“, erklärt Bayer.
Mit den Gemeindevertretern sowie Fischern, Raftingunternehmern und Kajakverbänden steht Infra in regem Austausch. „Im Rahmen von regelmäßigen Treffen arbeiten wir gemeinsam an tragfähigen Lösungen für alle Beteiligten", so Bayer.
Auch mit dem Thema Lattenbach habe man sich intensiv auseinandergesetzt.

Sanna: WWF fordert Naturschutz und Bürgeranliegen ernst zu nehmen. | Foto: Archiv/Kolp
Hans Bayer: „Sind in engem Kontakt mit Bevölkerung  und Interessensvertretern“ | Foto: Archiv/Prieler
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