Bauern und Reiter sollen sich Pferde leisten können
LK-Präsident Franz Eßl fordert Unterstützung beim Erhalt traditioneller Pferdezucht in Salzburg
BERGHEIM (fer). „Auf jedem vierten Bauernhof in Salzburg gibt es Pferde“, erzählt Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Eßl bei einer Presskonferenz zur Pferdezucht beim Noriker-Züchter Johannes Moßhammer am Plainberg. „Pferdezucht hat bei uns eine große Tradition, die erhalten werden muss. Sie hat eine große Bedeutung.“
In den 1950er-Jahren gab es rund 40.000 Pferde in Salzburg, jetzt sind es nur noch um die 10.000. Die Tendenz ist wieder steigend.
„Ein Pferd zu halten ist sicher nicht billig,“ weiß Johann Wieser, der Geschäftsführer des Landespferdezuchtverbandes zu berichten. „Die Einstellgebühren sind leider erhöht worden in den letzten Jahren, das spüren viele Menschen gerade jetzt in den Jahren der Wirtschaftskrise.“
Aber auch die Pferdezüchter selbst haben neben den regulär anfallenden Kosten bei der Zucht auch steuerlich viel zu schlucken. „Damit die traditionelle Pferdehaltung und -Nutzung auch weiterhin erhalten werden kann, muss man auch von öffentlicher Seite her darauf achten, dass Züchter und Halter nicht finanziell überlastet werden,“ so der LK-Präsident.
„Wurden die Pferde nach dem zweiten Weltkrieg noch stark als Arbeitstiere eingesetzt, so verwendet man sie heute vor allem als Freizeitpferd,“ berichtet Johann Wieser. Sie werden zum Reiten und Kutschen Fahren eingesetzt, aber auch im Tourismus. „Die Bedeutung von Pferden beim Urlaub auf dem Bauernhof ist nicht zu unterschätzen“, so Wieser.
In Salzburg werden traditionell vor allem Noriker, Haflinger und Warmblutpferde gezüchtet. Letztere wurden, so Michael Schönleitner, der Obmann des Salzburger Warmblutpferdevereins, in den 1960er-Jahren aus den „übergebliebenen Pferden aus dem zweiten Weltkrieg gezüchtet. Dabei wurden Charakter, Menschenfreundlichkeit und Sportlichkeit bei der Umzüchtung verbessert.“
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