Mehr als nur ein „Schrauber“
STRASSWALCHEN (fer). Manfred Lugstein ist sehr zufrieden mit seinem Lehrling, dem 16 Jahre alten Michael Babler. Er bringt alles mit, was ein Kfz-Techniker haben sollte: Der HAK-Abbrecher kann sehr gut rechnen, er hat „viel Hausverstand“, er packt mit an und geht auf die Menschen zu. Lugstein vom gleichnamigen Autohaus in Straßwalchen-Irrsdorf hat die letzten Jahre feststellen müssen, dass es sehr schwer ist, gute Lehrlinge zu finden. „Auf‘s Zeugnis schau ich eh nicht. Aber beim Schnuppern solln‘s zeigen, was sie können“, erzählt er. „Früher haben wir viele Bauernburschen gehabt als Lehrlinge, die waren sehr begabt. Aber es gibt immer weniger Bauern bei uns“, stellt er bedauernd fest.
„Mädchen wären oft viel geschickter und talentierter und gehen auch auf die Leute mehr zu als die gleichaltrigen Burschen, die zu Lehrbeginn mitten in der Pubertät stecken“, erzählt Lugstein lachend. Neulich hätte er schon ein Mädchen aufnehmen wollen, „die hat dann aber im letzten Moment abgesagt, weil sie sich in dieser Männerwelt nicht wohl gefühlt hätte.“
Michael darf von Beginn an alles machen in der Werkstatt, was er gelernt hat und wo er sich als tüchtig erweist. Die dreieinhalb Lehrjahre hindurch muss er immer wieder geblockt die Berufsschule in Salzburg besuchen. „Aber das kann relativ flexibel geregelt werden“, erzählt sein Lehrmeister.
Nach Abschluss der Lehre möchte Michael auf jeden Fall die Meisterprüfung machen. „Davor kann ich aber auch schon Werkstättenleiter werden“, erzählt er. Mit dem Meisterbrief in der Tasche kann der junge Straßwalchener auch einmal eine eigene Werkstätte führen – als freier Unternehmer oder Vertragspartner eines Autoherstellers.
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