Neue Öffis für Simmering
Paul Stadler (FPÖ) im Interview über ein Jahr als Bezirksvorsteher in Simmering.
Was ist Ihr größter Erfolg nach einem Jahr als Bezirksvorsteher in Simmering?
PAUL STADLER: Ich möchte das nicht werten. Viele Menschen sind mit Wohnungsproblemen wie Schimmel in Zimmern oder gewünschtem Wohnungstausch zu mir gekommen. Sie hatten keine Hilfe erhalten. Den meisten konnte ich helfen. Besonders freut es mich auch, dass es mir gelungen ist, mit den Wiener Linien eine Einigung über bessere Öffi-Anbindungen auszuhandeln.
Welche Grätzeln werden davon betroffen sein?
Besonders Kaiserebersdorf, Albern und der Bereich zu Schwechat. Mit der Lösung werden besonders die Einkaufszentren bei der Haide, der Huma und der Metro besser mit den Öffis zu erreichen sein. Auch die S-Bahn-Station Kaiserebersdorf ist dann leichter mit dem Bus zu erreichen.
Was können Sie nach einem Jahr an der Bezirksspitze noch vorweisen?
Ich konnte etwa bereits zwei Millionen Euro Schulden zurückzahlen. Die fertiggestellten Kreisverkehre Unter der Kirche und Kaiserebersdorfer Straße machen den Verkehr nun sicherer. Bei den Schulsanierungen schaue ich darauf, dass Geld gespart wird.
Wie das?
Bei einer Schule sollte etwa nur die Fassade gemacht werden. Später wären dann die Fenster am Plan gestanden. Günstiger wurde es, da ich Gelder freimachen konnte, um die Fenster gleich mitzusanieren, und dadurch das Gerüst nicht mehrmals auf- und abgebaut werden musste.
SPÖ-Bezirksvize Peter Kriz wirft Ihnen vor, dass vieles von Ihren Erfolgen bereits früher in die Wege geleitet worden wäre.
Das habe ich nie bestritten. Allerdings haben es die Roten nicht fertiggebracht. Es hat offensichtlich einen Stadler gebraucht, um die Sache auf Schiene zu bringen. So musste ich etwa gleich zu Beginn meiner Amtszeit Finanzen für die Kreisverkehre freigeben, da sie zu niedrig budgetiert worden waren.
Was Ihnen noch nicht gelungen ist, ist etwa die Verlängerung der Straßenbahn 71 bis nach Kaiserebersdorf.
Ich kämpfe weiter für die Simmeringer. Es ist schon sehr interessant, dass vor den Wahlen von Stadträtin Brauner zugesagt wurde, dass die Finanzierung bereits gesichert sei. Nach der Wahl wechselte die Zuständigkeit – und nun wäre plötzlich der Bedarf nicht mehr gegeben.
Was planen Sie jetzt?
Wir haben 3.000 Unterschriften gesammelt, mit denen die Simmeringer eine zweite Straßenbahnlinie für Kaiser-#+ebersdorf fordern. Die werde ich der zuständigen Stadträtin Uli Sima überreichen. Leider braucht ein Termin bei ihr fünf Monate – beim Bürgermeister habe ich in fünf Wochen einen bekommen!
Fühlen Sie sich von der Stadträtin bestraft?
Nein, mich straft sie damit nicht, sondern die tausenden Simmeringer, die täglich bis zu 20 Minuten auf ihre Straßenbahn warten müssen und dann in einer überfüllten Bim fahren müssen.
Interview: Karl Pufler
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