Spittaler Schulzentrum muss saniert werden
Schulgemeindeverband ordnete Prioritäten neu. Neubau oder Sanierung von NMS und PTS noch offen.
SPITTAL (ven). Das Spittaler Schulzentrum mit dem FSSZ (NMS 1), der NMS 2 und der Polytechnischen Schule (PTS) ist baufällig. Nun steht man vor der Entscheidung: Sanierung oder lieber doch gleich Neubau an einem neuen Standort.
Beschluss ist gefasst
Der Schulgemeindeverband um Obfrau Karoline Taurer habe nun die Prioritäten neu geordnet und einen Grundsatzbeschluss gefasst - die Spittaler Schule ist als nächstes mit Baumaßnahmen dran. Doch was genau nun gemacht werden soll, ist nach wie vor unklar. "In den nächsten Monaten stehen noch viele Gespräche an", so Taurer.
Veraltete Leitungen
"Der jetzige Bau entspricht nicht mehr den heutigen Standards. Weder von der Bausubstanz her, noch von den Unterrichtskonzepten einer Neuen Mittelschule", so Schulqualitätsentwickler und Pädagoge am FSSZ Josef Drussnitzer zur WOCHE. Er berichtet von undichten Fenstern, einem Dach ohne Dämmung, Frieren im Winter und unerträglicher Hitze in manchen Klassenräumen im Sommer. "Wir haben auch erlebt, dass die Wasserqualität wegen der veralteten Rohrleitungen nicht die beste ist", so Drussnitzer weiter.
Nur Reparaturen
Der Bau wurde in den 60er Jahren erbaut, seit damals nur mehr Geld in Reparaturen gesteckt. Es ist außerdem die älteste NMS im Bezirk, die anderen Standorte wie Greifenburg, Gmünd, Winklern, Lurnfeld, Rennweg und Radenthein wurden bereits adaptiert und auch saniert. Dazu Drussnitzer: "In Spittal wurden in der letzte Zeit, neben kleinen Adaptierungen der Klassenräume, nur die Fassade neu eingefärbt und lediglich dringend notwendige Reparaturarbeiten durchgeführt."
Nicht mehr zeitgemäß
Außerdem sei die Raumaufteilung für modernes, fächerübergreifendes Unterrichten äußerst begrenzt. "Man hat eine bestimmte Quadratmeter-Anzahl pro Schüler, die in Spittal ja doch hoch ist, aber sehr verplant mit großen Räumen, Stiegenhäusern, langen Gängen und Aulen, die nicht immer optimal nutzbar sind. Früher hat es ja seinen Zweck erfüllt. Aber heute ist das Raumkonzept von damals nicht mehr zeitgemäß, auch nicht für Gruppenarbeiten und andere moderne Unterrichtsformen. Eine ideale Lernumgebung sollte viel mehr Medien und Lernarrangements anbieten als Hefte, Bücher, Tafeln und Tische. Fühlen sich Schüler in ihrer Lernumgebung wohl, steigert das auch die Motivation und letztendlich den Lernerfolg.“, ist Drussnitzer überzeugt.
Zwei Konferenzzimmer
Da es immer weiter in Richtung Ganztagesschule geht und derzeit bereits 140 Kinder im FSSZ in der Nachmittagsbetreuung sind, seien auch hier entsprechend adaptierte Räumlichkeiten erforderlich. Die NMS 1 habe derzeit rund 400 Schüler in 17 Klassen mit 60 Lehrern, die NMS 2 acht Klassen mit über 20 Lehrern, dazu kommt noch die PTS in einem Gebäudetrakt. "Was absolut unsinnig ist: Die NMS 1 hat wegen Platzmangel zwei zu kleine Konferenzzimmer, die durch ein Stockwerk getrennt sind, in dem sich eine ganz andere Schule befindet", so Drussnitzer.
Neubau wünschenswert
"Auf lange Sicht wäre ein Neubau wünschenswert, aber das haben nicht wir alleine zu entscheiden. Es müssen noch viele Gespräche um die finanziellen Mittel geführt werden", so Taurer. Man habe sich bereits mit Pädagogen zusammengesetzt. Drussnitzer freut sich auf weitere Gespräche und hofft, dass die Pädagogen auch wirklich eingebunden werden. "Wir hätten viel interessante Ideen und Vorschläge, um eine gute Qualität im Unterricht zu halten. Es geht ja nicht nur um Lehrmittel, sondern auch um das Wohlfühlen in der Schule und Räume, die entsprechend aussehen und ausgestattet sind. Dazu gehört auch ein modernes Raumkonzept, das den heutigen Anforderungen von Unterricht gerecht wird. Ein Neubau wäre eine Chance das auch zu verwirklichen.", sagt Drussnitzer.
Nächste Gebäudeleiche?
Ein Neubau, der wesentlich teurer als eine Sanierung wäre, würde in der Nähe des alten Hallenbades in Spittal am ehesten Sinn machen. Vorher müsse auch geklärt werden, was mit dem alten Bau nach dem Auszug der Schule geschehen würde. Sonst ziere eine weitere leere Gebäudeleiche das Spittaler Stadtbild.
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