Mülltrennen muss wieder in werden

Herbert Unterlaß, Iris Glantschnig und Ambros Jost beim Lokalaugenschein in Steinfeld
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STEINFELD (ven). Nachdem ein Landwirt auf seinem Feld in der Gemeinde Steinfeld 200 Kilo Plastikmüll im Kompost vorgefunden hat, machte die WOCHE mit dem Geschäftsführer des Abfallwirtschaftsverbandes Westkärnten (AWV) Ambros Jost einen Lokalaugenschein bei diversen Wohnanlagen. Die geleerten Biomüll-Tonnen beinhalteten Kunststoff, Metall und auch Asche.

Recyclebar ist nicht gleich kompostierbar

"Am meisten vorhanden sind Obstsackerl, Asche, Einkaufssackerln und auch Kaffeekapseln von diversen Kapselherstellern", so Jost. Die Einkaufssackerln wären zwar oft recyclebar - "das heißt aber nicht, dass sie auch kompostierbar sind", sagt er. Abgelaufene Lebensmittel werden oft mitsamt Verpackung in die Tonne geworfen, Zigarettenstummel, Joghurtbecher und Alufolie stehen an der Tagesordnung. "Verbundstoffe, also Verpackungen, die aus mehreren Materialarten bestehen, sollten im Zweifelsfall in den gelben Sack. Kaffeekapseln am besten gar nicht erst kaufen oder auf Pad-Maschinen, die problemloser sind, umschwenken", rät der Experte.

Schäden bei Maschinen

Auf der Kompostieranlage wird der Biomüll mit Strauchschnitt, Gras und Laub gemischt, damit Luft dazu kommt. "Dadurch beginnt der Abbauprozess ohne Fäulnis und es entsteht Humus", erklärt er. Durch regelmäßiges Belüften in den sogenannten Mieten entsteht Wärme, die Mikroorganismen sind am arbeiten. "Bei 60 bis 65 Grad Celsius sterben die Keime, die nicht rein gehören, ab." Mit der Wendemaschine muss das Material immer wieder bearbeitet werden. "Das Problem: Bei Müll, der nicht dazu gehört, kann die Maschine kaputt werden. Es entsteht ein wirtschaftlicher Schaden für die Gemeinde, die zum Schluss wieder die Gebührenzahler - also jeder Haushalt - berappen muss", mahnt Jost.

Appell an Bevölkerung

Auch Josef Hotschnig, Stellvertretender Vorsitzender AWV Westkärnten und Vizebürgermeister in Oberdrauburg mahnt die Bevölkerung: "Ich appelliere aus gegebenem Anlass an jeden Einzelnen, Verantwortung bei der richtigen Abfalltrennung zu übernehmen. Der Erhalt und der Betrieb unserer Kompostanlagen werden über das Gemeindebudget finanziert. Alle Mehrkosten, die durch zusätzlichen Sortieraufwand oder Schäden an Geräten entstehen, fallen somit auf die Abfallgebühren, die wir alle leisten, zurück.“

EN-Nummern beachten

Jost rät, bei Biomüll genauer darauf zu achten, was man wegwirft. Um es hygienischer zu halten, kann man die Tonne mit einem Papiersack auslegen. Für die Sammlung von organischen Abfällen in der Küche empfiehlt Jost einen Kunststoffeimer mit Deckel, der mit Zeitungspapier oder Papiersäcken ausgelegt werden kann und dann in die Biotonne entleert wird. Das Papier zerfällt beim Kompostierprozess restlos. Aber Achtung: „Die Bezeichnung ‚biologisch abbaubar‘ auf Vorsammelsäcken bedeutet nicht dass sie auch kompostierbar sind. Wer sichergehen möchte, schaut auf die Zertifizierungsnummer. EN 13432 und 13593 sind in Ordnung“, informiert Jost.

Das darf in die Biotonne:

unverpacktes Obst oder Gemüse inkl. Schalen und Südfrüchte
Fallobst
Speisereste und verdorbene Lebensmittel (keine Flüssigkeiten, ohne Knochen, ohne Verpackung)
Kaffeefilter, Teebeutel samt Inhalt
Schnittblumen, Balkonpflanzen, verwelkte Pflanzenabfälle (ohne Kunststoffsteckschwamm)
Blumen- und Topfpflanzen mit Erde (ohne Topf)
Rindenabfälle und unbehandelte Holzspäne
Gartenabfälle, angetrockneter Rasenschnitt, Laub
Stroh

Das darf nicht in die Biotonne:

Alteisen
Baum- und Strauchschnitt
Beschichtetes Papier
Flüssige Abfälle (Speiseöle und –fette)
Glasverpackungen
Grillkohle, Koks, Asche
Haustierkot und Streu
Kaffee- und Teekapseln
Metallverpackungen, Dosen
Plastiksackerl, Frischhaltefolie, Pet-Flaschen, Verpackungsstoffe
Problemstoffe
Restmüll
Schnittholz und Holzplatten
Staubsaugerinhalt, Kehricht
Steine, Bauschutt, Sperrmüll
Tierkadaver
Weihnachtsbäume, sauber abgeräumt
Windel, Hygieneartikel
Zigarettenstummel

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