Sozialverband setzt nur noch auf regionale Lebensmittel
SPITTAL. Der Sozialhilfeverband (SHV) Spittal, nach eigenen Angaben der größte Anbieter für Pflege und Sozialbetreuung in Oberkärnten, versorgt seine mehr als 340 Heimbewohner künftig nur noch mit regionalen Produkten. Auf Initiative des Präsidenten der Kärntner Landwirtschaftskammer, Johann Mößler, bezieht der SHV seinen Lebensmitteleinkauf ab September bei Milch, Eiern und Fleisch sowie Brot und Gebäck zu 100 Prozent von Kärntner Produzenten. Nur wenn die Kapazitäten nicht reichen, wird auf Produkte anderer österreichischer Bundesländer zurückgegriffen. Dies berichteten der SHV-Obmann, der Irschener Bürgermeister Gottfried Mandler, SHV-Direktor Thomas Schell und Johann Mößler in einer Pressekonferenz im verbandseigenen Haus Marienheim.
Mandler betonte, zu einer guten, persönlichen Betreuung - jedem Heimbewohner stehen zwei Pflegekräfte zur Seite - gehöre auch eine gute Versorgung mit Lebensmitteln. Zugleich habe sich der Verband "aus Verantwortung zur Stärkung der heimischen Wirtschaft" zu diesem Schritt entschlossen.
Schell ergänzte, habe man bis dato zu 90 Prozent auf heimische Lebensmittel gesetzt. Dazu gehöre unter anderem, dass bei der Milchproduktion die Tiere nur gentechnikfreies Futter erhalte, Eier nur aus Boden- oder Freilandhaltung stammen. Nunmehr werden es 100 Prozent sein. Stolz wies der Geschäftsführer darauf hin, dass täglich frisch gekocht werde. Die 188.000 Mittagessen jährlich würden über die sechs Heime - in Spittal, Gmünd und Steinfeld - hinaus auch an Essen auf Rädern, Kitas und Horte geliefert. In Bezug auf Frische sei der SHV Spittal der fortschrittlichste in Kärnten.
Mößler informierte, nach der Kelag im Frühjahr sei der über 250 Mitarbeiter zählende Sozialhilfeverband nun die zweite Einrichtung, die gänzlich auf Regionalität setze. Er wolle sich verstärkt darum bemühen, dass auch öffentliche Institutionen wie staatliche Altenheime oder Schulen auf diesen Regionalzug springen, denn: "Die öffentliche Hand schreibt uns Bauern vor, wie wir produzieren müssen. Deshalb muss auch die öffentliche Hand beim Einkauf auf heimische Lebensmittel setzen." Deshalb wolle er jetzt Gespräche mit dem Gemeindebund führen, damit es künftig wie beim SHV heißt: "Der Sozialhilfeverband serviert den Geschmack der Heimat."
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