Domplatz: Die Attraktion im Herzen des Landes

Wohin geht's am Domplatz? Josef Wildburger, Obmann der Plattform St. Pölten 2020, im Gespräch mit Bezirksblätter-Redakteur Johannes Gold. | Foto: Safali
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  • Wohin geht's am Domplatz? Josef Wildburger, Obmann der Plattform St. Pölten 2020, im Gespräch mit Bezirksblätter-Redakteur Johannes Gold.
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ST. PÖLTEN (jg). "Im Masterplan steht etwas drin", sagt Josef Wildburger. "Und eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass wir uns darauf geeinigt haben", meint der Obmann der Plattform St. Pölten 2020 in Bezug auf das im Masterplan beschriebene Dom- und Marktviertel, das bislang mit Diskussionen über mehr Tempo bei den Ausgrabungen und die Zahl der künftigen Parkplätze für Furore sorgte. Mit der Neugestaltung des Domplatzes soll sich das Viertel laut Wildburger zu dem Attraktionspunkt im niederösterreichischen Zentralraum entwickeln: "Diese Chance bekommen wir einmal in hundert Jahren, und sie hat eine irrsinnige Bedeutung für die Gesamtentwicklung der Stadt".

"Eine Stadt braucht Plätze"

Warum kommt der Neugestaltung eine derart große Bedeutung zu? Welche Funktionen soll der Domplatz in Zukunft erfüllen? Und wie sollen diese Funktionen überhaupt definiert werden? Die Bedeutung liegt für Wildburger auf der Hand: "Der öffentliche Raum macht eine Stadt aus. Eine Stadt braucht Plätze, auf denen Menschen miteinander kommunizieren können."
Dahingehend steckt in der Neugestaltung Potenzial: Der Domplatz kann Touristen anlocken, er kann als Mittelpunkt der im Masterplan ausgewiesenen Kulturachse zwischen Rathausplatz und Kulturbezirk fungieren und auf dem Platz kann Wirtschaft betrieben werden, wobei dem Markt laut Wildburger eine wesentliche Funktion zukommen könne. "Einer der wichtigsten Anziehungspunkte für Touristen in Wien ist der Naschmarkt", sagt er. Die Weiterentwicklung der bestehenden Marktaktivitäten am Domplatz sei daher "sicher eine der zentralen Zielsetzungen."
Alle möglichen Funktionen haben eines gemeinsam: "Letztlich werden mehr Menschen kommen, darum geht es", sagt der 2020-Obmann. Was die Menschen nach der Neugestaltung, die voraussichtlich 2018 abgeschlossen sein wird, am Platz erwarten wird, seien Fragen der Detailplanung.

Ein Konzept für die Zukunft

Für diese ruft die Plattform einen Partizipationsprozess ins Leben, bei dem in themenorientierten Gesprächsrunden mit Wirtschaftstreibenden, Gastronomen, Immobilienbesitzern und Experten ein Konzept formuliert werden soll. Zentrale Fragestellung dabei: Was ist für die Wirtschaftsentwicklung der Stadt und die Entwicklung des Viertels wichtig?

Streitthema Parkplatz: Alternativen gefragt!

Bislang dominierte das Thema Parkplätze die Diskussion um die Neugestaltung des St. Pöltner Domplatzes. Freiheitliche und Volkspartei sprechen sich für den Erhalt möglichst vieler Parkplätze aus, um die Wirtschaftstreibenden in der Innenstadt zu fördern. Die Grünen fordern einen stellplatzfreien Domplatz und auch Matthias Stadler geht in diese Richtung: "Als Parkplatz ist mir der Domplatz zu schade", so der Bürgermeister. Auch laut Masterplan ist ein stellplatzfreier Domplatz vorgesehen, wobei allerdings auf die Notwendigkeit verwiesen wird, alternativen Parkraum für Bewohner, Dombesucher, Touristen und Innenstadtkunden zu schaffen.

Grabungen fördern Sensationen zutage

Über 750 Jahre lang wurde der Domplatz als Friedhof genutzt. Seit 2010 durchgeführte archäologische Grabungen, die für die Neugestaltung des Platzes unerlässlich sind, förderten bislang die Überreste von 6.715 Menschen zutage. Diese geben u.a. Aufschluss über eine regelrechte Meningitis-Epidemie und über die Frage, ob wirklich erst Christoph Kolumbus die Syphilis nach Europa eingeschleppt hat.

Domplatz 2020: Diskutieren Sie mit!

Im Rahmen einer sechsteiligen Serie werfen wir unter dem Titel "Mein Bezirk 2020" einen Blick auf die Neugestaltung des St. Pöltner Domplatzes. Im Mittelpunkt stehen Chancen, die sich aus der Neugestaltung für den Platz selbst und für die Stadt ergeben.
Im Anschluss an die Serie findet am 18. Juni um 18 Uhr im VAZ St. Pölten eine öffentliche Podiumsdiskussion statt. Kommen Sie und diskutieren Sie mit!

Mehr zum Thema:

Teil 1: Domplatz: Die Attraktion im Herzen des Landes
Teil 2: Genuss im Freien: "Wir sind Frischluftfanatiker"
Teil 3: Professioneller Markt als Allheilmittel für die Stadt
Teil 4: Domplatz 2020: "Gehen ist ein Thema von wenigen hundert Metern"
Teil 5: Domplatz als Symbol für Öffnung der Kirche
Teil 6: Dem neuen Wohnzimmer fehlt es an Lebendigkeit

Wohin geht's am Domplatz? Josef Wildburger, Obmann der Plattform St. Pölten 2020, im Gespräch mit Bezirksblätter-Redakteur Johannes Gold. | Foto: Safali
Über 750 Jahre lang wurde der Domplatz als Friedhof genutzt. Seit 2010 durchgeführte archäologische Grabungen, die für die Neugestaltung des Platzes unerlässlich sind, förderten bislang die Überreste von 6.715 Menschen zutage. | Foto: mss/Stefan Fuchs

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