Badeschluss erhitzt die Gemüter
Mit einem offenen Brief wehren sich die Stammgäste des Sommerbades Citysplash gegen dessen frühen Schluss.
ST. PÖLTEN (bt). "Letzter Badetag im Citysplash am 4.9.2016": Diese Info sorgt für Unmut bei den Badegästen. "Mit großer Verwunderung haben wir erfahren, dass das städtische Sommerbad „Citysplash“ heuer nicht wie seit Jahrzehnten üblich am ersten Sonntag nach Schulbeginn – also am 11. September - sondern bereits mit Ende der Sommerferien am 4. September 2016 schließen wird. Vor allem der späte Termin der Bekanntgabe des Badeschlusses am 23. August zielt aus unserer Sicht ausschließlich darauf ab, den Stammgästen die Möglichkeit eines Protestes – wie es ihn im Vorjahr bei ähnlichen Plänen in Form einer Unterschriftenliste mit über 300 Unterstützern bereits gegeben hat - zu nehmen", heißt es in einem offenen Brief an Bürgermeister Matthias Stadler, Doris Schweitzer, Leiterin des Bereichs Gesundheit, und Martin Fuchs, Leiter der Abteilung Bäder. Unterzeichnet mit "die treuen Stammgäste des Citysplash". "Das wurde mit Kalkül erst später ausgehängt, damit keine Zeit mehr bleibt, Unterschriften zu sammeln", vermutet Christian Barnath.
"Nicht vertretbar"
Auf die Frage, ob sich dieser Vorwurf bewahrheitet, geht das Magistrat nicht ein, verweist aber auf die Öffnung der Aquacity am 5. September. "Der Schließungstermin für das Citysplash hat damit zu tun, dass das engagierte Personal aus dem Citysplash in die Aquacity übersiedelt und dass die geforderte Verlängerungswoche selbst bei optimaler Witterung wirtschaftlich nicht vertretbar ist", so Rathaussprecher Martin Koutny. Als Beispiel nennt er den Jahrhundertsommer 2015. 58 zahlende Gäste besuchten in der Verlängerungswoche das Bad, 120,50 Euro wurden dadurch eingenommen. "Das ist wirtschaftlich, insbesondere bez. der Personal- und Betriebskosten, nicht vertretbar."
Gäste für längeres Glück
Bei einem Lokalaugenschein ist die Laune zwar gut, doch bedauert wird die Entscheidung schon. "Ich bin jeden Tag da, klar sollte es länger offen sein", so Elfriede Tomsits. Auch Gisela Gauß schließt sich an: "Dann könnte ich noch eine Woche länger glücklich sein."
"Auf die Gäste zu hören kann hier kein Fehler sein. Wir werden dazu auch entsprechende Diskussionen im Gemeinderat führen", so VP-Gemeinderat Florian Krumböck. "Gerade die 'Wirtschaftspartei' sollte berechnen können, dass sich die Verlängerungswoche nicht auszahlt", schlägt SP-Vizebürgermeister Franz Gunacker zurück.
Verzicht auf Saisonkarte
"Angesichts dieser gelebten Kundenfeindlichkeit dürfen sie sich nicht wundern, wenn viele von uns in der kommenden Badesaison auf den Erwerb einer Saisonkarte verzichten", heißt es weiter im Brief. Auch in der aktuellen Saison sind die Besucherzahlen im Citysplash rückläufig. Die Zahl der verkauften Saisonkarten ist allerdings nur leicht von 598 im Vorjahr auf 582 Stück gesunken.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.