Dschihadismus: 15-jähriger St. Pöltner erneut verurteilt
Der Jugendliche wurde am Landesgericht zu 20 Monaten verurteilt. Er wurde wegen der Verbrechen der terroristischen Vereinigung und der kriminellen Organisation schuldig gesprochen.
ST. PÖLTEN (red/ip). Im Mai 2015 wurde er zu einer teilbedingten Haftstrafe in Höhe von zwei Jahren verurteilt. Damals ging es um einen geplanten Sprengstoff-Anschlag auf den Wiener Westbahnhof und das Vorhaben des Schülers, nach Syrien für den Islamischen Staat in den Krieg zu ziehen.
Nun musste sich der Jugendliche erneut vor Gericht verantworten. Vorgeworfen wurde ihm, bereits kurz nach seiner Entlassung aus der Haft im vergangenen Sommer in persönlichen Gesprächen versucht zu haben, drei Personen von der Ideologie der Terrormiliz zu überzeugen und mit ihm in den Dschihad zu ziehen. Darüber hinaus soll er über das Handy Propagandamaterial an andere Personen verschickt haben.
In diesem Punkt wurde der Jugendliche, der sich teilweise schuldig bekannte, nun zu einer Freiheitsstrafe von 20 Monaten verurteilt. Konkret soll er zwei Lichtbilder an Jugendliche verschickt und so Propaganda für den IS gemacht haben. Von dem Vorwurf, andere in persönlichen Gesprächen von der IS-Ideologie versucht zu haben, zu überzeugen, wurde der Angeklagte freigesprochen. Laut Richter Grünberger sei man "weit davon entfernt", die dahingehend Zeugen "weit davon entfernt", als glaubwürdig zu bezeichnen. Laut Verteidiger Rudolf Mayer sei der Jugendliche nach dem Urteil sehr erleichtert gewesen, weil das Gericht genau das geglaubt habe, was er ausgesagt habe.
Der Prozess am Landesgericht fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Neben den 20 Monaten unbedingt wurde die Probezeit des Jugendlichen auf fünf Jahre verlängert. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
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