Flüchtlings-Report: Zahlen, Daten und Fakten zur Lage im Raum St. Pölten

In Neulengbach wurde für Anrainer und Nachbarn des Flüchtlingsquartiers in der ehemaligen Kaserne zum Kennenlernfest geladen. | Foto: Holzmann
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  • In Neulengbach wurde für Anrainer und Nachbarn des Flüchtlingsquartiers in der ehemaligen Kaserne zum Kennenlernfest geladen.
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  • hochgeladen von Bezirksblätter Archiv (Johannes Gold)

ST. PÖLTEN (red). Die Stimmung im Zentralraum zur Flüchtlingskrise ist angespannt. Im Auftrag der Bezirksblätter hat das Institut Aconsult 604 Niederösterreicher zu ihrer Meinung befragt. Die Ergebnisse sind eindeutig. 63 % der Bewohner des Zentralraums sind etwa für die Wiedereinführung von Grenzkontrollen, 66 % fordern die strikte Einhaltung der Obergrenze. 57 % glauben, dass die Zentralraum-Gemeinden bei der Unterbringung an ihren Belastungsgrenzen angelangt sind. Die fremde Kultur der Zuwanderer beunruhigt 57 % der Zentralraum-Bewohner, nur 44 % sehen keine Probleme und sagen: Wir schaffen das! (Siehe Grafik.) Die Bezirksblätter haben recherchiert, wie die Lage im Bezirk St. Pölten aussieht. Wieviele leben in welcher Gemeinde, wie sind sie untergebracht und wer sind die Flüchtlinge?

Minderjährige in Wilhelmsburg

In Wilhelmsburg sorgten vergangene Woche zwölf unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge für Aufregung, die die "Wir schaffen das!"-Zuversicht widerspiegelt: Die jungen Syrer wurden kurzerhand ins Weinviertel verlegt. Als Grund nannte die Betreiberfirma des Schutzhauses erhöhten Personalaufwand. „Die Kinder haben schon einmal alles verloren, nun haben sie erste soziale Kontakte in ihrer neuen Heimat geknüpft und werden abermals gezwungen, diese zu trennen", lautete die Kritik. "Ich will die zwölf Burschen zurückhaben", sagt Bürgermeister Rudolf Ameisbichler, laut dem Integration vor allem in kleinen Gruppen möglich sei.
Denn vor allem wenn Flüchtlinge in kleinen Einheiten – wie es in den meisten Gemeinden im Raum St. Pölten der Fall ist – untergebracht sind, scheint das Zusammenleben gut zu funktionieren. In Prinzersdorf etwa, wo aktuell 14 Flüchtlinge leben, nimmt sich die Bevölkerung laut Amtsleiterin Brigitte Linauer den Schutzsuchenden an und beteiligt sich etwa an dem Projekt "Interkulturelles Kochen".

97 Flüchtlinge in der Kaserne

Doch auch in Neulengbach, wo in der ehemaligen Kaserne 97 Asylsuchende untergebracht sind, seien die Reaktionen aus der Bevölkerung positiv: "Es gibt viele Leute aus der Region, die sich ehrenamtlich engagieren und zum Beispiel Deutschkurse anbieten", sagt Einrichtungsleiterin Judith Voglsinger.
Diese Einschätzungen sollen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es – wie es die Umfrage-ergebnisse zeigen – auch Sorgen und Ängste gibt: "Manche reden hinter unserem Rücken", sagt etwa Maria Magnet, die gemeinsam mit ihrem Mann Flüchtlinge im Raum Obritzberg-Rust, Wölbling und Statzendorf betreut und bis vor kurzem in ihrem Haus selbst eine Familie versorgte.
"Ein Nachbar fand es toll, ein anderer war ängstlich und hat sich zurückgezogen", berichtet Dietmar Magnet. "Wir beobachten, dass sich die Stimmung mit den Medienberichten ändert. Wird negativ berichtet, ist auch die Stimmung negativ."

Eine Karte mit allen Flüchtlingszahlen aus Niederösterreich finden Sie HIER.

Im Auftrag der Bezirksblätter hat das Institut Akonsult 604 Niederösterreicher zu ihrer Meinung befragt. Das sind die Ergebnisse. Wählen Sie im Drop-Down-Feld Ihre Region aus.

Quelle: Bezirksblätter Umfrage durchgeführt von Akonsult KG
Stichprobe: n = 604 repräsentative telefonische Befragungen (CATI), niederösterreichische Wohnbevölkerung ab 16 Jahren. Die befragten Personen entsprechen in ihrer Zusammensetzung der niederösterreichischen Bevölkerung.
Zeitraum: 26. Jänner bis 1. Februar 2016

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