St. Pöltner Mitglied der „Pillenbande“ verurteilt
St. PÖLTEN (ip). Mit seiner Werbeeinschaltung, im Laufe der Zeit auf mehreren Websites, hat ein 39-jähriger St. Pöltner Kunden zu einem Vertrieb gelotst, dessen Hintermänner im großen Stil gefälschte Medikamente versandten. Diese, wie etwa das angebliche „Viagra“, konnten zum Teil schwer gesundheitsgefährdende Nebenwirkungen verursachen. Der Angeklagt galt in der Organisation, die immerhin einen Umsatz in Höhe von 11 Millionen Euro machte, als einer der Besten von zig Webmastern.
Zumindest 120.000 Euro an Provisionen erhielt der Beschuldigte, laut Staatsanwalt Karl Fischer, zwischen 2008 und 2010 auf ein Konto seines Schwagers in Thailand. Der, derzeit vom Notstand lebende St. Pöltner, behauptete, nicht gewusst zu haben, dass es sich um gefälschte Präparate gehandelt habe. Versteuert habe er es nicht, da er wusste, dass diese rezeptpflichtigen Medikamente nur von Apotheken vertrieben werden dürfen.
„Sie haben Ihre Rolle massiv heruntergespielt“, meinte Richterin Doris Wais-Pfeffer zur Verantwortung des Beschuldigten, nachdem Zeugen ihn massiv belastet hatten. Für Verteidiger Thomas Trixner habe es sich seitens der Organisation um reine Geldwäsche gehandelt.
Der Schöffensenat verurteilte den Angeklagten zu einer bedingten Freiheitsstrafe von zwei Jahren. Der Provisionshöhe entsprechend muss er auch 120.000 Euro als Verfall an den Staat abführen (rechtskräftig).
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