St. Pölten: Ein Hotspot für Zugvögel
Zugvögel ziehen nach Süden. Die Naturjuwele der Stadt sind als Rastplatz auch bei seltenen Vogelarten beliebt.
ST. PÖLTEN (red). Ein erhöhter Punkt mit Rundumsicht und die aktuelle Jahreszeit machen es möglich: "An einem günstigen Zugtag kann man bei uns an einem Vormittag durchaus mehr als 1.000 Vögel aktiv nach Süden ziehend beobachten", sagt Thomas Hochebner, Obmann-Stellvertreter der Forschungsgemeinschaft Lanius. "Großvögel wie Greifvögel und Störche ziehen meist um die Mittagszeit, wenn die Thermik an sonnigen Tagen am besten ausgebildet ist." Das vergangene Wochenende stand unter dem Titel "European Birdwatch" ganz im Zeichen der Zugvögel, die sich aktuell auf ihrer Reise aus Zentral- und Nordeuropa in die Überwinterungsgebiete am Mittelmeer oder in Afrika befinden.
Massiver Kranichdurchzug
St. Pölten ist für diese durchaus so etwas wie ein Hotspot. Denn viele der Finken, Stieglitze, Bachstelzen, aber auch Ringeltauben oder Kormorane rasten für einen oder mehrere Tage in unserem Gebiet – zum Beispiel am Viehofner See oder am GÜPL Völtendorf, wo etwa die seltene Zwergschnepfe, Blässhühner, Steppenmöwen oder gar die seltenen Prachttaucher beobachtet werden können. "Darum ist der Erhalt naturnaher Rastbiotope auch so wichtig", so Hochebner, laut dem in der Herbstsaison "Zigtausende Zugvögel die Landeshauptstadt überfliegen". Ein besonderes Phänomen der letzten Jahre sei dahingehend ein Ende Oktober auftretender massiver Kranichdurchzug. "An einem Tag mit Hochdruckwetter zur Monatswende von Oktober auf November ziehen an einem Tag mehr als tausend Kraniche in aufeinanderfolgender Keilformation lautstark in westlicher Richtung durch unser Gebiet", so Hochebner. "Das ist ein unvergessliches Naturschauspiel für die Menschen."
Exkursion
Wintergäste und Durchzügler können am 11. März 2017 im Zuge einer Exkursion am Viehofner See und an der Traisen beobachtet werden. Naturführer Josef Rauschmeier stellt dabei die verschiedenen Arten vor. Treffpunkt: 10 Uhr beim Parkplatz am Viehofner See.
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