Mit Video: Matthias Adl: „Innenstadt muss weiter lebendig sein“
Vizebürgermeister Matthias Adl zu Gast bei P3tv-Chefredakteur Rudolf Vajda und Bezirksblätter-Chefredakteur Oswald Hicker.
ST. PÖLTEN. RUDOLF VAJDA: Wenn man sich das Wahlprogramm anschaut, die Themen, die Sie transportieren – eines fällt auf: Die Mehrheit der SPÖ zu brechen ist nicht Ihr Thema.
MATTHIAS ADL: Naja, ich glaub, in erster Linie geht es nicht um absolute Mehrheiten oder um eine Person in dieser Stadt. in Wahrheit geht es darum, in dieser Stadt etwas weiterzubringen. Es geht uns um das €200-LUP-Jahresticket und es geht uns um den Domplatz, nämlich um den Erhalt von Parkplätzen am Domplatz.
OSWALD HICKER: Herr Vizebürgermeister, vielleicht ein bisschen polemisch gefragt, aber der Sonnenpark, auf den die ÖVP so stark setzt, ist doch eher ein grünes Thema. Kann es sein, dass Sie deswegen nicht an das Brechen der Absoluten glauben, weil das Thema nicht stark genug ist?
Ich sagen Ihnen was: Der Sonnenpark ist mir ein persönliches Anliegen, weil ich Familienvater bin und ich das Glück gehabt habe, in einer Familie mit sechs Kindern fast im Grünen aufzuwachsen. Dieses Glück hat leider nicht jedes Kind hier in der Stadt. Und mir hat eine Mutter bei einem Wahlwerbestand in der Innenstadt gesagt: „Herr Vizebürgermeister, bitte kämpfen Sie weiter um diesen Sonnenpark.“
OSWALD HICKER: Ich persönlich habe das Gefühl, dass die St. Pöltner Innenstadt sich sehr gut entwickelt. Sie sagen, sie sei verödet. Wie kommen Sie zu dem Schluss?
Wir haben vorigen Sommer Unterschriften gesammelt für schnellere Grabungsarbeiten am Domplatz. Dabei hat mir eine Dame gesagt: „Wissen Sie, seit 2010 dauern diese Grabungsarbeiten und ich habe seit 2010 50% weniger Umsatz und wenn das so weitergeht, wenn dann die Parkplätze auch noch verschwinden, dann kann ich zusperren.“ Sie hat sogar schon eine Mitarbeiterin kündigen müssen. Also das sind echte Sorgen.
OSWALD HICKER: Ein bisschen erinnert mich diese Debatte an die neue Mariahilfer Straße, gegen die es Aufstände gab, dabei ist eine unglaubliche Belebung eingetreten. Glauben Sie nicht, dass dies auch beim Domplatz so sein könnte?
Die Fußgängerzone in St. Pölten steht im direkten Konkurrenzverhältnis zu den Einkaufszentren und da muss man schon aufpassen, wie die Entwicklung in der Zukunft weitergeht. Wenn wir hier keine guten Maßnahmen setzen, werden die Leute direkt mit dem Auto in den Traisenpark fahren. Dann wird die Innenstadt „veröden“. Das heißt, wir wollen dafür sorgen, dass wir die Parkplätze erhalten, dass eben in der Innenstadt Leben erhalten bleibt. Und das ist der Punkt.
Hier gibts alle Infos zur Gemeinderatswahl 2016 in St. Pölten
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