Friesach: Wohnheim für minderjährige Flüchtlinge ist in "Evidenz"
Das Jugendwohnheim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Friesach ist auf Eis gelegt.
FRIESACH. In Friesach sollte das Jugendwohnheim Ruth für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge des Don Bosco Flüchtlingswerkes entstehen. Anfang Juli wurde das Projekt im Gemeinderat der Burgenstadt abgesegnet.
"In Evidenz"
Nach der Adaptierung des leer stehenden Marienheims sollten dort zwei Wohngruppen mit jeweils 15 jungen Flüchtlingen untergebracht werden. Auch die Leitung der Betreuungseinrichtung mit der Liebenfelserin Sabine Krauß stand schon fest.
Dass das Jugendwohnheim für die jungen Asylwerber nun tatsächlich kommt, ist zu bezweifeln. Denn seitens des Landes Kärnten heißt es, dass dieser Standort nun in Evidenz gehalten wird.
"Aktuell haben wir eine geringe Zahl an unbegleitete minderjährige Flüchtlingen und daher gibt es keine Notwendigkeit für ein derartiges Heim", erklärt Andreas Schäfermeier, Pressesprecher des Flüchtlingsreferenten Landeshauptmann Peter Kaiser.
Kein Bescheid für Heim
Das Projekt in Friesach wird daher seitens des Landes Kärnten derzeit stillgelegt. "Es gibt derzeit keinen Vertrag oder Bescheid für die Verwendung als Heim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge", berichtet Schäfermeier. Wie die Situation in einem Jahr aussehe, könne man nicht abschätzen.
"Wir haben die Information, dass es in Österreich vergleichsweise wenig unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gibt. Mit den insgesamt sechs Betreuungseinrichtungen in Kärnten finden wir aber nach derzeitigem Stand das Auslangen", betont Schäfermeier.
Keine Informationen
"Im März gab es eine Änderung der Bauordnung, die für uns relevant war. Wir engagieren uns aber seit über einem Jahr und warten seit vielen Monaten auf die Genehmigung", sagt Eva Kern, Geschäftsführerin Don Bosco Flüchtlingswerk, zu der derzeitigen Situation.
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