Ganz Hüttenberg rüstet sich für den Reiftanz

Reife Leistung: Christa Pirolt, Maria Müller, Reiftanz-Obmann Rupert Leikam und Elfi Grether mit dem Kunstwerk aus Buxbaum
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HÜTTENBERG. Erstmals 1608 urkundlich erwähnt, ist der Hüttenberger Reiftanz wohl das größte Bergmannsfest Österreichs. Der Reiftanz gilt als der letzte vollständig überlieferte Männerkettentanz in Mitteleuropa.
Die Vorbereitungen für das nur alle drei Jahre stattfindende Schauspiel ist genau festgelegt und folgt alle drei Jahre dem traditionell gleichen Schema. Die ganze Gemeinde ist monatelang im Reiftanzfieber.

Achtmal wird geprobt

"Eine Woche nach Ostern beginnen die Proben. Exakt achtmal wird für den Reiftanz, der immer am Dreifaltigkeitssonntag stattfindet, geübt", klärt Rupert Leikam, Obmann und Reiftanzführer seit 2012, auf.
Zwischen 17 und 25 Jahre, ledigen Standes und keine Mutterschaft hinter sich – diese Eigenschaften müssen auf die Reiftanzbraut zutreffen.
Diesmal kamen 73 Hüttenbergerinnen für die ehrenvolle Aufgabe infrage. In geheimer Abstimmung wählten die Reiftänzer aus zwei Frauen, die vorgeschlagen wurden, ihre Braut. Heuer einigten sich die Männer auf Selina Leikam.

Kunstwerk Reifen

Eine Augenweide sind nicht nur die Männer in ihren feschen Bergmannstrachten, sondern auch die kunstvoll aus Buxbaum gebundenen Reifen. "Mittels Flugblatt wird die Bevölkerung aufgerufen, mitzuteilen, wo Buxbaum für unsere Reifen zu schneiden ist", erzählt Leikam. In der Karwoche schneidet man Ruten des Weiß-Haselnussstrauches. Zugeschnitten und die Griffe eingeschnitzt hat Ferdi Schmalzmayer.
20 bis 30 Frauen binden seit Pfingstsamstag eine Woche die Reifen. An die 1.000 kleine Buxbaum-Büschel müssen auf den Reifen, außerdem noch vier Mascherl und fünf Nelken. "Die Finger schmerzen dann schon", sagt Maria Müller. Die 80-Jährige bindet seit 50 Jahren Reifen für die Tänzer. Halten müssen die Kunstwerke bis Fronleichnam. "Es ist Brauch, einen kleinen Ausschnitt des Reiftanzes zu zeigen", so Leikam.

Sinnbild des Frühlings

Die Hauptfiguren neben den 24 Reiftänzern sind die Reiftanzbraut als Sinnbild des Frühlings und zwei Narrengestalten, „Hans Obermoar“ und der „Schweifträger“. Die Männer zeigen beim fast zwei Stunden dauernden Männerkettentanz komplizierte Figuren, die die Arbeit unter Tage darstellen soll. Die Bergkapelle Hüttenberg umrahmt den Reiftanz und spielt dabei 108 Mal dieselbe Melodie. Abschluss ist der Ehrentanz der Reiftanzbraut und das "Pritschen" der Ehrengäste: Sie werden auf eine "Pritschbank" gelegt und erhalten drei Schläge auf das Hinterteil. Das Pritschen, das keine Strafe ist, sondern als Ehre gilt, soll die Fruchtbarkeit fördern und Glück bringen.

Grün-schwarzer Montag

Nach dem Reiftanz am Sonntag wird der Pritschmontag gefeiert, der in Hüttenberg als Gemeindefeiertag gilt. An diesem Tag herrscht ausgelassenen Stimmung: Die Bürger werden von den Reiftänzern z. B. von der Arbeit geholt und im Festzelt gepritscht. Auch die Lehrer, was immer zum Gaudium der Schüler beiträgt.

Der Hüttenberger Reiftanz findet am Sonntag, dem 22. Mai, am Festgelände Röst statt. Um 13.30 Uhr Festmesse in der Pfarrkirche, ab 14 Uhr Platzkonzert der Schambachtaler Blaskapelle (Bayern) am Festgelände. Um 14.15 Uhr Abholen der Reviere und Marsch zum Festgelände.

Um 15 Uhr beginnt der Reiftanz, im Anschluss Pritschen der Ehrengäste.

Eintrittskarten
Diese hat die Zinngießerei Rupert Leikam hergestellt. Leikam hat dieses Jahr als Vorlage den Schachthut verwendet.

Selina Leikam ist die Reiftanzbraut 2016

Hüttenberger Kinder basteln bunte Bänder für den Ort

Die Proben für den Reiftanz in Hüttenberg laufen

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