"St. Veiter Containerdorf so endgültig vom Tisch"
Laut Vizebgm. Rudi Egger lehnt Innenministerium Angebot der Kirche ab.
Das von der Kirche dem Bund angebotene Grundstück an der östlichen Stadteinfahrt von St. Veit, wird, so Vizebürgermeister Rudi Egger, definitiv nicht als Standort für Flüchtlingscontainer genutzt.
"Seit der Gemeinderatsresolution vom Vorjahr gegen das angedachte Containerdorf sind einige Monate vergangen und ich werde von der Bevölkerung ständig auf dieses Thema angesprochen", sagt der Gemeindemandatar. "Die Ängste und Sorgen, vor allem der Anrainer kann man nicht einfach ignorieren und ich habe auch den vorgesehenen Standort für Menschen, die auf der Flucht sind immer als menschenunwürdig angesehen. Ein Massenquartier auf der geplanten Fläche ist für alle Beteiligten unzumutbar", führt er weiter aus. "Ich habe deshalb mit dem Innenministerium Kontakt aufgenommen, und direkt das Gespräch mit den Verantwortlichen gesucht", so der St. Veiter Vizebürgermeister.
Laut dem Kommunalpolitiker, gab es mit dem zuständigen Referenten, Gruppeninspektor Michael Takacs nicht nur etliche Telefonate, sondern auch ein langes, persönliches Treffen . Hier habe er die Probleme, die bei einer Errichtung des Massenquatiers auf dem vorgesehenen Platz auf die Stadt zukommen würden, dem ranghohen Beamten aus dem Büro der Innenministerin ausführlich schildern können. "Mittlerweile hat mich Takacs informiert, das Projekt Containerdorf in St. Veit entlang der Völkermarkterstraße ist aus dem Rennen", gibt sich Egger erleichtert über die, offenbar, endültige Entscheidung seitens des Innenministeriums.
Zitat Egger: "Mit dem Innenministerium wurde auch über Alternativen zur Unterbringung von Asylwerbern gesprochen"
Reaktion des Stadtchefs
Bürgermeisters Gerhard Mock gab, einige Stunden nach dem Exklusivbericht von woche.at über das Statement von Rudi Egger, folgende Pressemitteilung heraus:
Etappensieg für humanitäre Unterbringung von Flüchtlingen
Containerdorf: Meinungsschwenk im Innenministerium wegen angebotener Ersatzwohnungen für dezentrale Unterbringung.
St. Veit, Kärnten: Die monatelangen intensiven Bemühungen seitens dem St. Veiter Bürgermeister Gerhard Mock und dem St. Veiter Gemeinderat, der sich in einer Resolution einhellig gegen ein Containerdorf für Flüchtlinge ausgesprochen hat, dürften Früchte zu tragen. Obwohl die offizielle Bestätigung seitens des Innenministeriums noch aussteht, scheint das Containerdorf kein Thema mehr zu sein. „Unserem bisherigen Wissenstand zufolge aus dem Ministerium ist dies vor allem auf die angebotenen Ersatzwohnungen für eine dezentrale Unterbringung zurückzuführen“, sieht sich Bgm. Gerhard Mock in der gemeinsamen Vorgangsweise mit dem Gemeinderat bestätigt. „Wir haben immer betont, dass wir keine Ghettobildung wollen und die Schutzbedürftigen menschenwürdig unterbringen wollen“, so Mock weiter. Es wird damit gerechnet, das Anfang kommender Woche neue Details zur aktuellen Position des Ministeriums bekannt werden.
ERGÄNZUNG: Am Montag Abend (11.04.16) teilte Rudi Egger der WOCHE mit, dass ihm Michael Takacs telefonisch bestätigt hat, dass sich an der Entscheidung des Innenministeriums - trotz Ministerwechsel - nichts ändert.
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