Straßburg: Zwei Wirtshäuser sperren zu!

Das Café Lisi schließt Ende April seine Türen. Pächterin Elisabeth Reinsberger hofft auf einen Nachfolger | Foto: Knafl
  • Das Café Lisi schließt Ende April seine Türen. Pächterin Elisabeth Reinsberger hofft auf einen Nachfolger
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STRASSBURG (stp). Binnen weniger Monate verliert die Gemeinde Straßburg drei ihrer alteingesessenen Wirtshäuser. Nach dem Panoramablick im Vorjahr schloss mit Jahresbeginn auch das Café Gerti bzw. Perkonig Stüberl. Im Frühjahr folgt auch das Café Lisi. "Das ist ein Trend, der nicht nur in Straßburg zu erkennen ist. Aber natürlich ist es nichts Erfreuliches", kommentiert der Straßburger Bürgermeister Franz Pirolt.

Café Lisi: Noch bis April offen

Nach 18 Jahren ist für Elisabeth Reinsberger Schluss. Ende April sperrt sie das Café Lisi für immer zu, Grund dafür ist ihre Pensionierung. Bis dorthin wolle der Hausbesitzer nach einem Pächter suchen, der das Café übernehmen soll. "Es wird immer schwieriger. Die vielen Auflagen sind mittlerweile die reinste Schikane für uns kleinen Betrieben", kommentiert Reinsberger.

Bestes Beispiel: Der Nichtraucher-Bereich in ihrem Café werde kaum genützt. "Die Leute gehen auch weniger fort. Ich habe noch dazu den Nachteil, dass ich für den Sommer keinen Sitzgarten habe", so Reinsberger und weiter: "Es wehrt sich aber auch niemand."

„Es wird immer schwieriger. Die vielen Auflagen sind mittlerweile die reinste Schikane für uns kleinen Betrieben“
-Elisabeth Reinsberger

Franz Pirolt: "Rauchverbot ist eine Sauerei"

"Das Rauchverbot für kleinere Cafés ist für mich eine Sauerei. Der Wirt sollte in diesen Fällen selbst entscheiden können", meint auch Franz Pirolt. Dagegen unternehmen könne aber auch er nichts. "Als Gemeinde können wir nur bescheidenen Input geben, indem wir diverse Feste veranstalten und so Leute in die Ortschaft bringen."

Das Ausbleiben der Gäste ist neben Auflagen und Finanzen auch für Reinsberger harte Realität: "Wir müssen uns zu 100 Prozent auf unsere Stammgäste verlassen." Pirolt meint weiter: "Uns fehlt auch die Jugend. Viele gehen aufgrund ihrer Ausbildung in die größeren Städte."

Finanziell nicht machbar

Bereits vor einem Jahr musste das Berggasthaus Panoramablick in Höllein zusperren. Für die Betreiber Astrid und Manfred Haberl war es finanziell nicht mehr möglich, das Lokal zu halten.

"Wir hatten den Betrieb 15 Jahre lang. Am Anfang gab es noch mehr Ansturm – auch als noch viele Leute den Hemma-Pilgerweg vorbeigingen", erinnert sich der ehemalige Gastwirt zurück. Auch die Einführung der Registrierkasse habe im Vorjahr zum endgültigen Aus geführt. "Es ist speziell im ländlichen Raum schade, da mit den kleinen Lokalen ein Treffpunkt für die Leute wegfällt", so Haberl.

„Das Wirtschaftssystem zielt darauf ab, die Kleinen umzubringen“
-Franz Pirolt

"Meine Befürchtung ist, dass das klassische Gasthaus in Zukunft schlichtweg aussterben wird. Das Wirtschaftssystem zielt darauf ab, die Kleinen umzubringen", findet Bürgermeister Franz Pirolt harte Worte: "Der Finanzminister ist gefordert."

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