Althofener Wirt verweigert Ausschank an Flüchtlinge

Kein Zutritt für Flüchtlinge in den Gastronomiebetrieben von Peter Moser in Althofen und Kappel am Krappfeld | Foto: Andreas Preuß/pixelio.de
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  • Kein Zutritt für Flüchtlinge in den Gastronomiebetrieben von Peter Moser in Althofen und Kappel am Krappfeld
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Heute vormittag teilte Peter Moser, bekannter Gastronom vom Cafe am Platz "Lilli" in Althofen (über facebook in englischer Sprache) mit, dass er Flüchtlinge nicht mehr bedient (Siehe Screenshot als Anhang).

Der Wirt begründet das Lokalverbot für Asylwerber auf Anfrage der WOCHE wie folgt: "Weil's sonst über kurz oder lang Probleme gibt. Ich hatte zwei am Samstag bei der live-musik im Lokal und die konnten bis zum Schluß bleiben. Dafür konnte ich dann die Security spielen. Die Zeit ist leider noch nicht reif dafür und Massenschlägerei brauche ich auch keine. Es ist einfach eine unglaublich negative Stimmung gegenüber den Flüchtlingen, vorallem die Frauen haben Angst, aber die starren auch wirklich voll auf die Mädls. Ich habe denen gesagt, sie sollen mit ihren Blcken aufhören und wenn eine Frau zur Toilette geht, sollen sie sich halt wegdrehen. Haben sie dann auch gemacht und habe sie dann halt im Lokal gelassen bis zur Sperrstunde Am Montag waren sie halt wieder da (ich war da leider auf Kurzurlaub), da hatten sie sich halt nicht mehr an das gehalten. Also die Blicke von denen, da wird dir schon ein wenig mulmig, sind halt die Frauen davon betroffen. Und ich bin bei Gott kein Ausländerfeind, bin ja selber mit einer Ausländerin verheiratet".

Am 30.03. 2016 erschien der detaillierte Print-Bericht in der WOCHE-St.Veit:

Althofen: Gastronom sperrt Flüchtlinge aus
WOCHE-Bericht im Internet löst über Osterfeiertage riesige Online-Debatte aus.
Peter Pugganig

ALTHOFEN. Am Karfreitag, unmittelbar nach dem Facebook-Posting von Peter Moser, als der Wirt ein Betretungsverbot seiner Lokale für Flüchtlinge bekanntgab, hat die WOCHE den Gastronomen um Stellungnahme gebeten und ist als Erstes an die Öffentlichkeit gegangen. Aufgrund der zahllosen, kontroversiellen Reaktionen auf den Artikel wurde Stunden später eine Medienberichterstattung in Gang gesetzt, die für den Lokalbesitzer einen gewaltigen Shit-Storm zur Folge hatte.
Gäste haben Angst
"Es gibt sonst über kurz oder lang Probleme", sagt Moser, der mit der Entscheidung keine Asylwerber mehr zu bedienen, einer Massenschlägerei in seinem Althofener Betrieb zuvorkommen möchte. Er berichtet über die extrem negative Stimmung gegenüber den Flüchtlingen: "Also die Blicke von denen, da wird dir schon ein wenig mulmig, vor allem die Frauen haben Angst", erzählt der Wirt von Erfahrungen mit zwei Asylwerbern im Café "Lilli". "Mein Hinweis, die Mädels nicht so anzustarren und sich wegzudrehen, wenn sie zur Toilette gehen, hat letztlich nichts genützt", so Moser. "Ich bin aber bei Gott kein Ausländerfeind, schließlich habe ich eine Ungarin geheiratet", so der Lokalbetreiber.
Unzählige Internet-User nahmen mittlerweile Stellung und die Kommentare reichen von wütender Beschimpfung ("Widerlicher Kotzbrocken") bis zu anerkennender Zustimmung ("Perfekt, einer der sich was traut"). Die Welle der Empörung aus Deutschland veranlasste Moser den Zugang auf seine Facebookseite für dieses Land zu sperren. Sein Aufreger-Posting hat er inzwischen, mit allen Reaktionen, gelöscht.

Bestehendes Hausrecht
"Als Bürgermeister kann ich die Vorgangsweise des Lokalbesitzers nicht gutheißen", sagt Alexander Benedikt, weist aber auf das bestehende Hausrecht und die damit fehlende Einflussmöglichkeit seitens der Gemeinde hin. "Ich habe mit Peter Moser gesprochen und ich kann seine Motivation, Schlimmeres durch Präventivmaßnahmen zu verhindern, bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, man darf aber nicht alle Asylwerber über einen Kamm scheren. Rassismus oder Ausländerfeindlichkeit sind sicher keine Beweggründe seines Handelns, wobei man sich natürlich klar sein muss, dass ein Internet-Posting wie seines, zwangsweise zu Polarisierung führt", ergänzt der Stadtchef. Er betont, dass im Ort untergebrachte Flüchtlinge nicht betroffen sind und die restliche Gastronomie der Stadt keine Schwierigkeiten mit Asylwerbern hätte. Grünen-Stadtrat Wolfgang Leitner meldete sich via Facebook: "Ausgrenzung ist keine Basis für ein friedliches Zusammenleben".

ZUR SACHE
Rechtliche Lage
Schließt der Gastwirt jemanden aus, macht er sein Hausrecht – ein auf Eigentumsrecht basierender Abwehranspruch – geltend. Betritt ein Gast trotz verhängten "Lokalverbots" den Betrieb, kann der Gastronom mit einer Unterlassungsklage vorgehen, um so eine neuerliche Zuwiderhandlung zu verhindern.

Zitat, Bürgermeister Alexander Benedikt: "Als Bürgermeister kann ich die Vorgangsweise des Lokalbetreibers nicht gutheißen".

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