Rohrerzeuger Hobas kündigt in Wietersdorf 69 Mitarbeiter
Gesunkene Auftragslage führt zu insgesamt 75 Kündigungen bei Hobas. Standort Klein St. Paul wird Kompetenzzentrum für technisches Know-how und Services.
WIETERSDORF. Der Rohrerzeuger Hobas muss 75 seiner 197 Mitarbeiter in Österreich die Kündigung aussprechen. 62 davon waren schon seit April zur Kündigung beim AMS angemeldet und werden nicht wieder eingestellt.
Am Standort Klein St. Paul in Kärnten betrifft dies insgesamt 69 Mitarbeiter, hier verbleiben 73 Mitarbeiter im Unternehmen HOBAS Rohre Österreich. In der Unternehmenszentrale am Standort Klagenfurt sind sechs Mitarbeiter von den Maßnahmen betroffen.
Persönlich über Kündigung informiert
Alle betroffenen Mitarbeiter wurden – soweit möglich, hieß es seitens des Rohrerzeugers – persönlich informiert. Ein Sozialplan wird derzeit mit den Arbeitnehmervertretern verhandelt. „Wir haben bis zuletzt gehofft, dass sich die Auftragslage bessert. Die Marktbedingungen im Rohr- und Formteilgeschäft sind derzeit nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa äußerst schwierig“, erklärt Hobas-Geschäftsführer Claus Brun.
Geringer Auslastung in Klein St. Paul
Das Werk in Klein St. Paul etwa war zuletzt lediglich zu 50 Prozent ausgelastet. Die Ausfälle wurden bereits über längere Zeit durch die gute Entwicklung der Hobas Organisation in den USA kompensiert. „Leider haben sich die Marktgegebenheiten weiter zugespitzt: Dringend benötigte Aufträge – vorrangig im Rahmen von Infrastrukturprojekten, dem Kerngeschäft von Hobas – sind durch Kürzungen in den öffentlichen Budgets ausgefallen oder verschoben worden. Deshalb sehen wir uns, um den langfristigen Fortbestand des Unternehmens zu sichern, nun gezwungen, strukturelle Maßnahmen zu ergreifen“, so Brun.
Kompetenzzentrum für technisches Know-How und Services
„Den Standort in Klein St. Paul aufzugeben, steht nicht zur Diskussion“, betont Geschäftsführer Harald Slamanig. In Zukunft soll insbesondere der Schwerpunkt „Forschung & Entwicklung“ weiter gestärkt werden: Neben dem TechCenter, das als zertifiziertes Prüflabor für alle Hobas Werke dient und einem eigenen Kompetenzzentrum für technische Expertise, Forschung und Entwicklung soll das Know-how vor Ort in Zukunft weiter vorangetrieben und forciert werden.
Shared Service Center entsteht in Klein St. Paul
Zu diesem Zweck wird ein neues Shared Service Center, das zentrale Bereiche der Hobas wie Anwendungstechnik, Maschinentechnologie, Einkauf, Buchhaltung und Personalverrechnung bündelt, entstehen. Dazu werden 12 Mitarbeiter aus Klagenfurt das Technologieteam in Wietersdorf verstärken. Die Produktion am Standort Klein St. Paul wird sich zukünftig auf Sonderformteilbau, wie Trinkwasserbehälter sowie spezielle Rohrdurchmesser konzentrieren. „Sollte sich die derzeitige Lage bessern, wird die Produktion am Standort wieder ausgebaut – bis dahin hoffen wir mit der Stärkung der Bereiche Forschung, Entwicklung und Services neue Impulse zu setzen“, so Slamanig.
Klagenfurt ist nach wie vor die globale HOBAS Unternehmenszentrale mit 30 Mitarbeiterinnen in den Funktionen Geschäftsführung, Vertrieb, Marketing, Controlling, IT und Project Management.
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