Steyrer Wasserretter suchen neue Bleibe
Die Wasserrettung Steyr wird obdachlos, sobald der alte Wirtschaftshof nahe der HTL revitalisiert wird.
STEYR. Die Wasserrettung Steyr ist auf der Suche nach einer neuen Unterkunft. „Da der alte Wirtschaftshof verkauft werden soll, stehen wir mit unseren Einsatz-Gerätschaften sozusagen auf der Straße“, erklärt Dietmar Ramsner, Obmann der Wasserrettung Steyr.
Zwei große Garagen stehen den Helfern derzeit im alten Wirtschaftshof zur Verfügung. Boote, Anhänger, Tauchzeug und andere Rettungsutensilien sind dort gelagert. Der Mannschaftsraum befindet sich im Bootshaus des ATSV Steyr, Sektion Kajak. „Dort können wir aber nichts deponieren“, sagt Ramsner. Gesucht wird nun ein etwa hundert Quadratmeter großer, ebenerdiger Raum im Raum Steyr, der nicht hochwassergefährdet ist. „Wir zahlen auch dafür, wenn es nicht zu teuer ist“, meint Ramsner.
130 Mitglieder, viel Nachwuchs
„Wir tun viel für die Öffentlichkeit und hoffen nun unsererseits auf Hilfe“, sagt der Wolferner. Die Wasserrettung besteht seit rund vierzig Jahren, hat 130 Mitglieder, darunter dreißig Jugendliche, und rückt jährlich zu zahlreichen Einsätzen (Unfälle, Suchaktionen, Bergungen, Veranstaltungs-Überwachungen) aus. Eine Hauptaufgabe sind Schwimmkurse für Pflichtschüler. „Pro Jahr bringen wir etwa 150 Kindern das Schwimmen bei. Wir setzen auf Prävention“, betont Dietmar Ramsner.
Abriss frühestens 2015
Vizebürgermeister Walter Oppl, Referent für Liegenschaften, gibt vorerst „Entwarnung“ für die Wasserrettung. „Der Wirtschaftshof wird frühestens nächstes Jahr revitalisiert, er ist noch nicht einmal verkauft.“ Vor der Revitalisierung würden alle Betroffenen rechtzeitig verständigt, sagt Oppl. Einen Ersatz könne die Stadt allerdings nicht anbieten, da sie selbst zu wenig Lagerflächen habe.
Die Stadtgemeinde hatte sich lang um einen Käufer für das 14.700 Quadratmeter große Schlüsselhof-Areal bemüht, auf dem der alte Wirtschaftshof angesiedelt ist. Dem Vernehmen nach dürfte die GWG der Stadt zum Zug kommen, der Vertragsabschluss solle laut Oppl voraussichtlich im September 2014 erfolgen. „Wir werden im Verkaufsvertrag darauf pochen, dass die Räumlichkeiten bis zur tatsächlichen Revitalisierung genutzt werden können“, betont Oppl.
Eine Wunsch-Lagermöglichkeit für Dietmar Ramsner & Co ist das leer stehende Siedlervereinsheim St. Ulrich an der Steyrer Gemeindegrenze. Die Chancen stehen aber schlecht. Die Gemeinde St. Ulrich überlegt eine anderweitige Verwertung. Der Gemeinderat hat am 27. Mai die Entscheidung darüber vertagt.
Alle Fotos: Wasserrettung Steyr
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