Kostenlose Bus-Exkursion in die Stollenanlage "Bergkristall"
STEYR. Am Mittwoch, dem 26. Oktober, besteht die seltene Möglichkeit, die unterirdischen Anlagen des Stollensystems „Bergkristall – KZ Gusen II“ in St. Georgen an der Gusen zu besichtigen. Davor wird das Areal des KZ Gusen I und II mit dem Audioweg Gusen begangen. Gegen Kriegsende waren in den dortigen Hallen und den Stollenanlagen etwa 5000 KZ-Häftlinge für die Produktion der Steyr-Daimler-Puch AG eingesetzt.
Die Exkursion gibt einen Einblick in das KZ-System Mauthausen-Gusen und seine wirtschaftlichen Verstrickungen mit dem Rüstungskonzern aus Steyr. Bei der begleiteten Begehung des ehemaligen Lagergeländes und Stollensystems werden anhand von Zeitzeugenberichten nicht nur die Arbeits- und Lebensbedingungen der Häftlinge beschrieben, sondern auch der gegenwärtige Umgang damit thematisiert.
Ablauf der Exkursion
Startpunkt für die Exkursion ist um 10 Uhr das Museum Arbeitswelt Steyr. Hier fährt die Gruppe gemeinsam zum Memorial Gusen. Der dort beginnende Audioweg führt durch eine Gegend, in der sich während der NS-Diktatur die Konzentrationslager Gusen I und II befanden. Ab 1943 arbeiteten dort etwa 1.300 KZ-Häftlinge für die Steyr-Daimler-Puch AG. Nach den schweren alliierten Luftangriffen auf das Hauptwerk in Steyr am 23. und 24. Februar 1944 wurden weitere Produktionszweige nach Gusen verlegt. Viele Maschinen wurden nun in den dortigen Stollenanlagen aufgebaut. Gegen Kriegsende stellten etwa 5.000 Häftlinge in 18 Hallen und in unterirdischen Stollen Teile für Karabiner, Maschinengewehre und Flugmotoren her. Nach der Besichtigung des Stollensystems trifft die Gruppe um 17 Uhr wieder in Steyr ein.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung "Zwangsarbeit im Nationalsozialismus" in Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Mauthausen.
Eine Anmeldung ist unter der Telefonnummer 07252/773510 oder per Email anmeldung@museum-steyr.at möglich.
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