Vortrag in der Trinkhalle: „Neophyten einmal anders betrachtet“
Am 19.9.2016 lädt Kräuterexpertin Rita Lackinger zum Vortrag über „Neophyten einmal anders betrachtet“ in der Trinkhalle in Bad Hall um 19.30 Uhr.
BAD HALL. „Neophyten“? Eine Krankheit, etwas Neues Unbekanntes? Ach nein, es sind nur Einwanderungspflanzen, die sich in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten zu stark ausgebreitet haben – manchmal gleichen ihre Spuren einer Invasion.
„Alle Jahre wieder lesen wir in den Schlagzeilen, dass sich wieder jemand so starke Verbrennungen von einer Pflanze zugezogen hat, dass sie/er im Krankenhaus liegt. Der Riesen-Bärenklau löst solch starke Verbrennungen aus. Von Gärtnern einst empfohlen und gerne gesetzt, da er bis zu 50 cm große Blütendolden bildet, die lange blühen und von vielen Insekten besucht werden“, weiß Kräuterexpertin Rita Lackinger. Die Bekämpfung muss meist mit dem Bagger erfolgen, da er sehr starke Wurzeln bildet und bereits ein kleines Stück, welches in der Erde verbleibt, wieder austreiben kann. Zusätzlich verbreitet er sich über die Samen, welche in großer Zahl vorhanden sind.
Japanische Knöterich: Selbst Unkrautvernichtungsmittel lassen ihn kalt
Der Japanische Knöterich ist ein Unkraut – „und bitte immer fachgerecht entsorgen – sprich verbrennen“, betont Lackinger. Lediglich ein Zentimeter großes Stück kann eine neue Pflanze bilden. Aber als junge Pflanze schmeckt er nicht schlecht, man kann ihn als Spargel-, aber auch als Rhabarber-Ersatz verwenden. Es ist sogar einfacher, ihn zu essen, als ihn effektiv zu vernichten, denn selbst starke Unkrautvernichtungsmittel lassen diese Pflanze kalt. Dafür hat sie Zellerneuernde Inhaltsstoffe, weiters ist er ein gutes Spritzmittel gegen Pilzerkrankungen.
Giftiger Kirschlorbeer
Wenige Gartenbesitzer wissen, wie giftig ihr Kirschlorbeer ist. Er hat einen hohen Blausäureanteil, der auch in die Erde übergeht, und Pflanze an sich verrottet nur sehr langsam, denn nicht einmal Mykroben wollen sie zersetzen. Deswegen gehört der Kirschlorbeerschnitt nicht in die Biotonne, sondern in den Restmüll, der verbrannt wird.
Anders verhält es sich mit der Indischen Scheinerdbeere. Sie ist nicht giftig, wie viele behaupten, sie ist nur fahl im Geschmack. In Indien, wo sie herkommt, gilt sie als bedeutende Heilpflanze.
Der Sommerflieder stellt eine Insektenweide dar. Wenn er aber verblüht ist, so breitet er sich mit tausenden von Samen fort, die nur eine Mauerritze benötigen. Daher sollte man die Samenstände frühzeitig entfernen, diese darf man auch ruhig kompostieren. Das Indische Springkraut mit seinen leuchtenden violetten, rosa, lila Blüten sieht man häufig in Wäldern und an Bachufern. Es ist bedingt in der Küche verwendbar, die Samen schmecken nussig und die Blüten eignen sich zur Sirupherstellung. In kleinen Mengen darf man die Blätter kombiniert mit Brennnesseln zu Spinat verarbeiten.
„Schwarze Liste“ durchsehen
Es gibt eine Vielzahl an Pflanzen, die als Neophyten gelten, wie beispielsweise die Ambrosia, den Götterbaum, die Robinie, die Kanadische und Amerikanische Goldrute oder den Essigbaum. „Sie können Fluch, aber auch Segen sein, wenn man weiß, wie man sie verwenden kann und wie man sie in Schach hält“, erklärt Lackinger. Wer sich neue Pflanzen besorgt, dem rät die Expertin, zuerst die „Schwarze Liste der Pflanzen“ durchzusehen, damit man sich keine ungebetenen Pflanzen nach Hause holt.
Einladung zum Vortrag „Neophyten“
BAD HALL. Am 19. September lädt Kräuterexpertin Rita Lackinger um 19.30 Uhr zum Vortrag über „Neophyten einmal anders betrachtet“ in der Trinkhalle. Neophyten sind Einwanderungspflanzen, die sich in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten zu stark ausgebreitet haben – manchmal gleichen ihre Spuren einer Invasion. Eintritt: freiwillige Spenden
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