Entwicklungshilfe in Südkorea geleistet

Franziska Payrhuber mit einem Souvenir aus Südkorea. Sie denkt gern an ihren Einsatz zurück. | Foto: Thöne
  • Franziska Payrhuber mit einem Souvenir aus Südkorea. Sie denkt gern an ihren Einsatz zurück.
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DIETACH (sth). „Ich war ganz überrascht, als ich erfuhr, dass ich ausgezeichnet werden sollte“, sagt Franziska „Fanny“ Payrhuber. Die agile 85-Jährige bekam aus den Händen von Landeshauptmann Josef Pühringer Anfang Juli 2014 in Linz die Verdienstmedaille des Landes OÖ.

An ihren mehrjährigen Einsatz in Südkorea Anfang der 1960er-Jahre erinnert sich die ledige, kinderlose Seniorin noch, als ob er gestern gewesen wäre. „Ich war 32 Jahre alt und bei der Katholischen Frauenbewegung. Ich wollte immer in die Mission gehen“, erzählt die ehemalige Pfarrhaushaltsangestellte.

„Ich hänge nicht am Geld“
Mit fünf Gleichgesinnten fuhr sie damals per Frachtschiff von Hamburg über Afrika nach Südkorea. Die Reise dauerte sechs Wochen. Das Land lag nach dem Koreakrieg (1950-1953) in Schutt und Asche, die Menschen lebten ständig in Angst vor einer neuen Invasion Nordkoreas. Der Westen leistete Entwicklungshilfe. „Ich kannte das arme Leben, weil ich selber Krieg erlebt habe“, sagt Franziska Payrhuber.

Ihre Bescheidenheit und die praktische Einstellung „Ich kann aus Allem etwas machen“ kamen ihr sehr zugute. Sie kümmerte sich um koreanische Jugendliche, unterwies sie in Hauswirtschaft und vermittelte ihnen den Glauben. „Die Menschen waren nett und zufrieden, sie sagten Lehrerin zu mir.“ Südkorea wurde ihre zweite Heimat, den Aufenthalt empfand sie als ein Geschenk. „Man bekommt als Entwicklungshelferin so viel zurück.“

Schwere Hepatitis
Im Dezember 1964 erkrankte Payrhuber in Südkorea an Hepatitis. „Ich lag drei Monate im Spital, die Ärzte hatten mich schon aufgegeben.“ Wieder gesundet, verließ die Mittdreißigerin auf Geheiß des Bischofs das Land – um nie wiederzukehren. „Leider“, sagt sie. Zur Erholung und weiteren Ausbildung wurde sie nach Lourdes geschickt. In der Folge arbeitete sie in verschiedenen Pfarrhöfen in Deutschland und Österreich als Haushälterin und Mädchen für alles. Keine Arbeit war ihr zu minder oder anstrengend. Geld war ihr nie so wichtig. „Ich hänge nicht daran“, erklärt sie. Lange Zeit gehörte sie einer Selbstbesteuerungsgruppe im Raum Steyr an.

Was ihr die Auszeichnung des Landes Oberösterreich bedeutet? „Die ist für den Herrgott“, meint die gläubige Dietacherin lächelnd.

ZUR SACHE:
Infos und Bildergalerie über die feierliche Verleihung der Landesauszeichnungen am 8. Juli 2014 an verdiente oö. Entwicklungshelfer und Missionare auf http://www.land-oberoesterreich.gv.at

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