Fahr nicht fort – kauf im Ennstal

Im Dezember soll das Projekt erstmals anlaufen. Dann werden Euros in „Ennstaler“ umgemünzt werden.
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ENNSTAL. Im Dezember kommen die Scheine des „Ennstaler Regionalgeldes“ in Umlauf. Nach den ersten Präsentationen haben sich in allen acht Ennstalgemeinden – von Ternberg bis Gaflenz – Betriebe gefunden, die mitmachen. Gefördert wird das Projekt zu 60 Prozent von der Leader Region Nationalpark Kalkalpen. „In erster Linie geht es darum, die Euros umzufärben und dadurch das Geld an die Region zu binden“, erklärt Bernd Fischer, Obmann des Vereins Ennstaler Regionalgeld. Verwechslungen gebe es aber immer wieder mit lokalen Gutscheinsystemen, die im Gegensatz zum Regionalgeld in erster Linie verschenkt werden. „Es gibt hunderte von Gutscheinsystemen, aber nur eine Handvoll Gruppen schafft es tatsächlich bis zum Regionalgeld“, freut sich Fischer. Und so funktionieren die „Ennstaler“: Alle Beteiligten – Privatpersonen, oder die Gemeinde – sind quasi Abonnenten, die sich ein Kontingent an Regionalgeld kaufen können. Auf die Eurosumme erhalten die Abonnenten 3 Prozent Rabatt. Ein Beispiel: Ein Abonnent möchte 100 Ennstaler haben und zahlt dafür nur 97 Euro. Will er es zurücktauschen, fallen die 3 Prozent Rücktauschgebühr wieder an. Für teilnehmende Betriebe läuft das System bezüglich Rücktauschgebühr etwas anders.

Gesunder Kreislauf

„Es sollen Kreisläufe entstehen, die das Geld in der Region halten. Ziel ist, dass nicht zurückgetauscht wird, sondern innerhalb des Kreislaufs bestehen bleibt“, erklärt Fischer. Die Gewerbetreibenden wirtschaften untereinander über eine Onlinebanking-Plattform, über die auch das Regionalgeld vorbestellt wird. In jeder Gemeinde soll es eine Abholstelle geben, bei der man sich seine Bestellung holen kann: „Abholstellen wollen wir in kleineren Betrieben haben, damit auch diese mehr Kunden bekommen. Eine Art Förderprogramm für die Kleinen“, sagt Fischer. Bei welchen Betrieben mit dem Regionalgeld gezahlt werden kann, steht in einem Heft, das mit den Ennstalern ausgegeben wird und am 10. November in Druck geht.

„Chance erkennen“

„Es braucht noch etwas Überzeugungsarbeit. Schön ist, dass uns große Firmen unterstützen, die zwar selbst nicht so viel davon haben, die Idee aber gut finden, weil die Region dadurch stärker wird. Ich hoffe, dass noch viele weitere Unternehmer diese Chance erkennen“, betont Landtagsabgeordnete Regina Aspalter.

Das sagen Ennstaler Gewerbetreibende

Getränkeerzeuger Karl Salcher aus Reichraming: „Der Ennstaler ist die beste Idee überhaupt. Das Geld muss hier bleiben!“
Kathrin Schörkhuber, BioLosbichl, Laussa: „Die Kaufkraft muss da bleiben! So viel Geld fließt ab und nichts bleibt hier – da geht's ja auch um die Betriebe und um Arbeitsplätze in der Region.“
Andreas Baumgartner, Nah & Frisch Baumgartner in Laussa: Ich hoffe, dass die regionale Wirtschaft durch den Ennstaler gestärkt wird und im Kreislauf erhalten bleibt. Wir kaufen viele Sachen von den örtlichen Bauern, da schließt sich dann der Kreis.“
Silvia Pranzl, Pranzl Mode-Schuhe GmbH, Großraming: „Ich hoffe, dass die Leute bewusster einkaufen, wenn der Ennstaler da ist und mehr darüber nachdenken, was es bei uns eigentlich alles gibt. Man sollte sich die Frage stellen: Was heißt das für die Region, wenn kein Geld mehr da bleibt?“

Beispiel Langenegg

Dass ein Regionalgeld gut funktionieren kann, zeigt die Gemeinde Langenegg. Der Ort in Vorarlberg hat 2008 die Regionalwährung „Langenegger Talente“ eingeführt. Parallel dazu läuft das Gutscheinsystem „WIGE Langenegg“, an dem sich 39 der 41 Gewerbebetriebe beteiligen. In 28 Betrieben kann man mit den Langenegger Talenten bezahlen.

Enorme Kaufkraftbindung
80 Prozent der Betriebe tauschen das Regionalgeld nie in Euros um. Auch die Gemeinde Langenegg zahlt Förderungen an Vereine, Organisationen etc. in Langenegger Talenten aus. Im Jahr 2011 erzielte die kleine Gemeinde mit ihren 1100 Einwohnern eine Kaufkraftbindung von 609.000 Euro.
Alle weiteren Infos zu Regionalgeldern auf www.allmenda.com

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