Professionelle Cannabis-Indoor-Anlagen in Steyr und im Waldviertel ausgeforscht

Der Pensionist ist Teil einer kriminellen Vereinigung, welche durch den Betrieb von derartigen Anlagen Gewinne in der Höhe von mehreren Zehntausend Euro erwirtschaftete. | Foto: Polizei Steyr
  • Der Pensionist ist Teil einer kriminellen Vereinigung, welche durch den Betrieb von derartigen Anlagen Gewinne in der Höhe von mehreren Zehntausend Euro erwirtschaftete.
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STEYR. Die Polizei Steyr hat nach mehrmonatigen Ermittlungen einen Invaliditätspensionisten ausforschen können, der über mehrere Jahre hindurch immer wieder an verschiedenen Standorten in Steyr und in einem Wohnhaus im Waldviertel professionelle Cannabis-Indoor-Aufzuchtsanlagen betrieb. Eine derartige Anlage wurde auch in einem Raum einer Steyrer Firma entdeckt, deren Inhaber ebenfalls an der Anlage beteiligt war. Der Haupttäter ist Teil einer kriminellen Vereinigung, welche durch den Betrieb von derartigen Anlagen Gewinne in der Höhe von mehreren Zehntausend Euro erwirtschaftete. Die Tätergruppe ist verdächtig, insgesamt mehr als 30 Kilogramm dieser Cannabisblüten verkauft zu haben. Mehrere hundert Gramm der Cannabisblüten, 6000 Euro Bargeld sowie zahlreiche Geräte zum Betrieb der Anlagen wurden sichergestellt und werden vernichtet. Zu seinen Mittätern schweigt sich der Pensionist aus.

Import aus Tschechien

Im zweiten Ermittlungsfall importierte eine Tätergruppe seit ca. drei Jahren Cannabis aus Tschechien und verkaufte es großteils im Steyrer Stadtteil Ennsleite an Konsumenten. Ein koordinierter Zugriff erfolgte in der Nacht zum 1. April 2016. 18 Täter wurden in Tschechien und Oberösterreich festgenommen. Die Gruppe wird mit dem Handel von mindestens 80 Kilogramm Cannabis belastet.

Der Haupttäter mit Migrationshintergrund baute den Kontakt zu einem 32-jährigen Lieferanten aus Budweis auf, der Tscheche ließ das Marihuana in verschiedenen Plantagen herstellen. Wöchentlich holte der Haupttäter mehrere Kilogramm Marihuana in Tschechien ab, zum Transport wurden immer verschiedene PS-starke Schmuggelfahrzeuge verwendet, um bei möglichen Polizeikontrollen flüchten zu können.

In Bunkern gelagert

In Österreich wurde das importierte Suchtgift vorerst in verschiedenen Bunkern in und um Steyr gelagert. Nach der Verpackung und Aufteilung auf kleinere Mengen wurde das Marihuana durch einen Mittelsmann an mehrere Verkäufer in Steyr weitergegeben. Diese „Läufer“ verkauften es im Stadtteil Ennsleite an bis zu 120 Abnehmer aus dem Raum Ober- und Niederösterreich. Der Handel und die Einfuhr waren straff organisiert. Einige Mittäter wurden vom Haupttäter nur als Lenker des Schmuggelfahrzeuges engagiert, der Besitz einer Lenkerberechtigung war nicht unbedingt Voraussetzung. Andere Beteiligte waren für die Verteilung an die Verkäufer zuständig. Der Haupttäter selbst beteiligte sich nicht an der weiteren Verteilung bis zu den Konsumenten, er pflegte den Kontakt nach Tschechien, holte das Suchtgift etwa wöchentlich in großen Mengen aus Tschechien. In Österreich führte und strukturierte er die Bande, die das Suchtgift an die Konsumenten verteilte.
13 Kilo Marihuana und 30.000 Euro wurden sichergestellt, sechs Fahrzeuge beschlagnahmt, mehrere Cannabisplantagen in Tschechien ausgeforscht, 18 Täter sind in Haft.

13 Kilogramm Marihuana sichergestellt

In einer gemeinsamen Aktion von Polizisten aus Linz, Wels, Steyr und tschechischen Ermittlern konnte der Haupttäter und ein Verkäufer bei einer Schmuggelfahrt festgenommen werden. Ebenso der 32-jährige Lieferant in Tschechien. Im Täterfahrzeug, einem 300 PS starken BMW, wurden mehrere Kilo Marihuana gefunden. Bei 13 Wohnungsdurchsuchungen in Tschechien und Österreich wurden insgesamt 13 Kilo Marihuana, mehrere professionelle Cannabis-Plantagen, mehr als 20.000 Euro Bargeld und Schmuck sichergestellt. 18 Täter, elf davon in Österreich im Alter von 17 bis 25, wurden festgenommen. Der Haupttäter mit Migrationshintergrund lebte bis zuletzt in Linz, seine Mittäter sind großteils Steyrer aus dem Bereich Ennsleite. Nur einer der in Österreich festgenommenen Täter ist zuletzt einer geregelten Beschäftigung nachgegangen. Sechs Täterfahrzeuge wurden beschlagnahmt und werden einer Verwertung zugeführt. Mehrere Plantagen in Tschechien konnten ermittelt und die Betreiber festgenommen werden.

Täter großteils geständig

Alle Festgenommenen sind wegen Suchtgiftdelikten vorgemerkt. Ein Täter aus dem Netzwerk ist bereits 2014 wegen Suchtgifthandels zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Während der Verbüßung einer Reststrafe mit Fußfessel versorgte er in der zweiten Jahreshälfte 2015 von seinem Wohnsitz in Steyr aus seine Abnehmer mit Marihuana.
Die Täter sind großteils geständig. Insgesamt konnte der Tätergruppe der Import und Handel von mehr als 80 Kilogramm Marihuana nachgewiesen werden. Der Gewinn wurde für den Ankauf von Autos, Schmuck und einen aufwendigen Lebensstil verwendet.

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