Schiedlberger Bauer baut "Superfood" an

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SCHIEDLBERG. Nur Insider wissen, dass seit drei Jahren in den eingezäunten Feldern in der Schiedlberger Ortschaft Droißendorf (Bezirk Steyr-Land) Aroniabeeren reifen. Die Aroniabeere gilt als besonders effektives „Superfood“ – direkt aus der Natur. Wahre Wunder werden ihr zugeschrieben. Schon die nordamerikanischen Ureinwohner haben die Beere als Quelle für Kraft und Gesundheit geschätzt. Vergangenen Herbst wurde Aronia erstmals in Schiedlberg geerntet und zu reinstem Direktsaft verarbeitet.

Der Schiedlberger Landwirt Gottfried Strasser, vulgo Liningergut in Droißendorf, setzt sich schon seit Jahren mit alternativen Heilmethoden auseinander und stieß eher zufällig 2012 bei der Grünen Woche in Berlin auf die „Wunderpflanze“ Aronia. Er war von der gesundheitlichen Wirkung der Beeren so überzeugt, dass er seinen Betrieb zur Gänze auf diese Sonderkultur umgestellt hat. 85.000 Pflanzen auf seiner gesamten Ackerfläche im Ausmaß von 26 Hektar. Dazu hat er nach eigener Idee wie beim Spargelanbau Dämme errichtet. „Dadurch haben unsere Sträucher um 35 Prozent mehr Wurzelmasse und somit einen besseren Nährstoffeintrag“, schildert der 54-jährige Aronia-Pionier. Die Aronia benötigt keinerlei Pflanzenschutz und wird von Strasser rein biologisch bewirtschaftet. Und rund fünf Kilometer Zaun schützen die Pflanzen vor dem Wild.

Vergangenen Herbst war der Aroniaertrag noch eher gering, doch wenn die Sträucher in einigen Jahren die volle Wuchshöhe von ungefähr 2,5 bis 3 Metern erreicht haben, rechnet der Aroniabauer mit einem Vollertrag zwischen fünf und acht Tonnen pro Hektar. Seit 2015 gibt es den gesunden Aroniasaft bei der Familie Strasser in Droißendorf auch ab Hof, der bei einem Saftproduzenten in Hofkirchen im Traunkreis gepresst, pasteurisiert und in Drei-Liter-Packungen ohne weitere Konservierungsmittel abgefüllt wird. Vermarktet wird ab Hof sowie später über Reformhäuser und Biomärkte. Mit dem Gütesiegel „Aronia Austria“ wird garantiert, das der Saft unter strengsten Qualitätsvorgaben in Österreich produziert wird.

Aus Überzeugung hat er sich auf die biologische Bewirtschaftungsweise zusammen mit der Familie Rogl aus der Nachbargemeinde Sierning festgelegt. Die Rogls haben ebenso wie Strasser vor Kurzem mit dem Aroniaanbau begonnen und so schloss man sich kurzerhand zu der Erzeugerorganisation „Aronia Gut“ zusammen. Die gemeinsame Marke befindet sich gerade im Aufbau und soll aufgrund der Reinheit des Produktes den klingenden Namen „Aronia Pur“ tragen. Siehe im Internet unter: www.aroniagut.at. Die hohen Kosten für die Pflanzen, Marketing und speziellen Maschinen sollen sich wie bei jeder Umstellung erst in einigen Jahren rechnen.
Die Aroniabeeren strotzen nur so vor hochwirksamen Inhaltsstoffen und sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen. Diese wirken antibakteriell, antiviral und schützen den Körper vor freien Radikalen, die als Verursacher von 50 verschiedenen Erkrankungen gelten. Zudem wird der Stoffwechsel angeregt. Die wohlbekommende Wirkung ist bereits in einigen Studien wissenschaftlich belegt, jedoch dürfen die Aroniasaftproduzenten noch keine eindeutigen Gesundheitsversprechen abgeben. Regelmäßiger Aroniagenuss leistet einen wesentlichen Beitrag zur allgemeinen Gesunderhaltung und Prophylaxe. Die empfohlene Tagesmenge liegt bei 100 Milliliter, die man allerdings über den Tag verteilt trinken sollte. Derzeit ist in Österreich die Nachfrage viel größer als das Angebot und so könnte sich Aronia von einer Nische zu einem neuen Produktionszweig mit Zukunft entwickeln.

Herkunft von Aronia: Ihren Ursprung hat die Pflanze im östlichen Nordamerika.Die Indianer kannten diese Pflanze und sagten ihr damals schon große Heilwirkung zu. Die erbsengroßen, schwarzen, häufig wachsartig überzogenen Früchte, die ab Ende August bis Oktober geerntet werden können, schmecken süß-säuerlich-herb. Aufgrund des hohen Flavanoid-, Folsäure, Vitamin-K- und Vitamin -C-Gehalts zählte Aronia in Polen und Russland zu den Heilpflanzen. Alle Fotos: GEH

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