So schmeckt Ennstal: Apfelsaft und was daraus werden kann

Foto: Auer

BEZIRK. Es begann an einem Nachmittag im Herbst, als sich eine Gruppe von Menschen aus dem Ennstal daran machte, gemeinsam auf dem Grundstück eines Bauern Äpfel einzusammeln, die sonst verfault wären. Aus den Äpfeln stellten sie Apfelsaft her. Scheinbar Wertloses bekam plötzlich einen Wert – der Verein „RegioGut .Nationalpark Kalkalpen“ war gegründet.

„Das Ennstal ist vom demographischen Wandel gebeutelt, viele junge Leute, die hier Zuhause sind, sehen keine Zukunft in der Region“, sagt Tierarzt und RegioGut-Obmann Vinzenz Loimayr aus Ternberg. Ziel des Vereins ist es, regionale Identität zu schaffen. „Aus anonymer Wertschöpfung soll Wertschätzung werden. Wir wollen die Menschen in den Mittelpunkt stellen, um der anhaltenden Beschleunigung, mit der der Mensch zu kämpfen hat, entgegenzuwirken“, so Loimayr.

Das Ennstal verfüge über enorme Naturraumpotenziale, die von zahlreichen kleinen gewerblichen sowie landwirtschaftlichen Betrieben In-Wert-gesetzt werden können, so die Grundidee des Vereins. Nach drei Informationsveranstaltungen in Ternberg haben knapp 90 Personen Interesse, bei RegioGut mitzuwirken, gezeigt.
Ziel ist es, eine FoodCoop-Plattform (Lebensmittelkooperative) aufzubauen, an der Hersteller von regionalen Produkten und Konsumenten gleichermaßen beteiligt sind. Die Unzufriedenheit der Konsumenten über die steigende Abhängigkeit von industriell hergestellten Lebensmitteln und vom Einheitsbrei der Lebensmittelmultis sowie die Sehnsucht nach regionalen Lebensmitteln und mehr Transparenz führt zu einem wachsenden Bedürfnis nach gesunden, ökologischen, bäuerlichen Lebensmitteln und nach Ernährungssouveränität. Weltweit entstehen daher immer mehr Initiativen und Bündnisse zwischen Konsumenten und Produzenten, bei denen Produktion und Verteilung – vor allem biologischer – Produkte selbst übernommen werden. Die Konsumenten schließen direkte Lieferverträge mit den Produzenten – beide profitieren. Die Plattform des Vereins RegioGut.Nationalpark soll im Sommer 2015 online gehen. Als Finanzierungsgrundlage dient der Verkauf des Apfelsaftes. „Wir streben ein in sich geschlossenes System an. Produzieren, verkaufen, kaufen – und die Leute in Beziehung setzen, dann haben wir unser Ziel erreicht“, sagt Loimayr.

„Was ist Lebensqualität? Diese Frage wollen wir aufgreifen, die Anonymität, die uns Supermarktketten geben, auflösen und die Menschen zusammenbringen. Die Produkte der Ennstaler Bauern sind regionales Wissen – und dieses ist äußerst wertvoll“, so der Tierarzt.

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