37. Welttourismustag in Tirol

Von links nach rechts: Florian Van der Bellen, DI Kornelia Grundmann, Josef Margreiter, DI Sandra Careccia, Pfr. Magnus Roth, Mario Gerber. | Foto: Romana Traunfellner / Wirtschaftskammer Tirol
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  • Von links nach rechts: Florian Van der Bellen, DI Kornelia Grundmann, Josef Margreiter, DI Sandra Careccia, Pfr. Magnus Roth, Mario Gerber.
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LANDECK (dibk). Unter dem Titel: „Tourismus für alle – barrierefreie Zugänge ermöglichen und kommunizieren“ stand die diesjährige Veranstaltung zum Welttourismustag. Mehr als 120 Schüler/innen und Lehrer/innen aus den Tiroler Tourismusschulen sowie Interessierte aus der Region haben sich am Mittwoch, 30. November 2016 in der Tiroler Fachberufsschule für Tourismus und Handel in Landeck eingefunden. Den einführenden Statements von Mario Gerber (Obmann der Fachgruppe Hotellerie der Wirtschaftskammer Tirol), Josef Margreiter (Landestourismusdirektor und Geschäftsführer der Tirol Werbung) und Pfr. Magnus Roth (Tiroler Tourismusseelsorger / Diözese Innsbruck) folgte ein Fülle von Beiträgen der geladenen Expert/innen für Fragen der Barrierefreiheit.
Frau DI Sandra Careccia berichtete in bewegender Weise über ihre Erfahrungen als Rollstuhlnutzerin: Verursacht durch einen Unfall hat sich ihr Leben von einer Minute auf die andere völlig verändert. Sie erzählte von den unzähligen Hürden des Alltags, für die Gehende kein Auge und kein Ohr haben, weil sie in einer gänzlich anderen Erfahrungswelt leben. Die Rede war auch von Schwierigkeiten in der Kommunikation: Was nützt es, dass ein Gastbetrieb barrierefrei gebaut ist, wenn diese Information nirgends zu finden ist? In aller Deutlichkeit wurde klar: das Leben im Rollstuhl bedeutet nicht nur körperliche Veränderung, sondern beeinflusst mindestens so sehr das gesellschaftliche Dasein – man fühlt sich schnell an den Rand gedrängt und möchte doch wieder Wege finden, um mitten drin zu sein. Dazu braucht es nicht Mitleid, sondern Verständnis und gute Lösungen.
Frau DI Kornelia Grundmann – ebenfalls Rollstuhlnutzerin, allerdings mit einer völlig anderen Lebensgeschichte – widmet sich in ihrer Arbeit genau diesen Fragen: Sie entwickelt mit ihren Kund/innen Konzepte für barrierefreie Urlaubsangebote – als Architektin vor allem hinsichtlich der Planung und Gestaltung von barrierefrei zugänglichen und nutzbaren Gebäuden. Dabei hat sie unterschiedliche Bedürfnisse potenzieller Urlauber/innen im Blick. Denn eingeschränkte Bewegungs-, Seh- und Hörfähigkeit ist auch ein Thema für Menschen im fortgeschrittenen Alter – und die Zahl der Gäste, die diesem Segment zuzurechnen sind, ist stetig steigend. (Buchtipp: Kornelia Grundmann (Hg.), Lust auf Barrierefreiheit. Das Handbuch für Hoteliers, Gastronomen und Touristiker, 169 Seiten / € 39,80 (CHF 45,20) + Versandspesen, ISBN 978-3-200-04818-8.)
Die Region Kaunertal ist ein schönes Beispiel dafür, dass Tiroler Touristiker dies bereits erkannt haben und ebenso kreative wie mutige Wege beschreiten: Der Unternehmensberater Florian Van der Bellen präsentierte einige dieser gelungenen Projekte, die auch bereits internationale Preise gewonnen haben. Frau Careccia vervollständigte das Bild, indem sie zeigte, dass ein ganzes Bündel von Maßnahmen zusammenspielen muss, um den Gästen einen Urlaub zu ermöglichen, den sie barrierefrei genießen können.
Zu diesen Maßnahmen zählt vor allem eine durchdachte Strategie der Bereitstellung von Informationen, die rasch und unkompliziert abrufbar sind. Ein gelungenes Modell, dass dennoch laufend weiterentwickelt wird, stellt die Webseite der Tirol Werbung dar, siehe: http://www.tirol.at/reisefuehrer/barrierefrei

Von links nach rechts: Florian Van der Bellen, DI Kornelia Grundmann, Josef Margreiter, DI Sandra Careccia, Pfr. Magnus Roth, Mario Gerber. | Foto: Romana Traunfellner / Wirtschaftskammer Tirol
TeilnehmerInnen konnten mittels Brillen, die verschiedene Einschränkungen der Sehfähigkeit simulieren, erleben, wie sich dies auf die Wahrnehmung auswirkt, und wie man sich dabei fühlt. | Foto: Romana Traunfellner / Wirtschaftskammer Tirol
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