"Ich lasse ja auch keinen Mann in Marketenderinnen-Tracht ausrücken"

Ähnlich wahrscheinlich wie Frauen mit Gewehren dürften Außerirdische bei den Schützen sein. | Foto: Bild: Stefan Lechner
  • Ähnlich wahrscheinlich wie Frauen mit Gewehren dürften Außerirdische bei den Schützen sein.
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(cia/mh). Als "politisches Sommertheater" sieht der Landeskommandant des Bundes der Tiroler Schützenkompanien, Major Fritz Tiefenthaler, den Vorstoß der Grünen. Die Frage, warum Frauen bei den Schützen "keine Waffen tragen dürfen", stellt sich für ihn nicht. "Dies gilt, solange ich Landeskommandant bin – und ich glaube, es wird auch später noch so sein." Ca. 1.500 Frauen wären bei den Schützen in verschiedenen Funktionen aktiv, so Tiefenthaler weiter. "Auf Vereinsebene steht den Frauen bis hin zur Obmannschaft alles offen."

Kein Thema
Ins selbe Horn stoßen auch die Kommandanten der drei Schützenbataillone der Region. Anton Pertl (Sonnenburg): "Das war bei uns nie ein Thema und es wird auch keines werden. Vor allem auch deshalb, weil es keine entsprechenden Anträge gibt, wonach eine Frau als 'Gewehrschützin' ausrücken will."
"Ich lasse ja auch keinen Mann in Marketenderinnen-Tracht ausrücken", bringt es Otto Sarnthein (Wipptal-Eisenstecken) auf den Punkt. Frauen können und würden in den Kompanien durchaus viele Funktionen übernehmen, aber das Tragen eines Gewehrs bleibe entsprechend der Tradition den Männern vorbehalten. Auch die Maketenderinnen würden dies strikt ablehnen.
Wertschätzung für die Arbeit der Frauen bei den Schützen drückt auch der Stubaier Kommandant Johann Steuxner aus: "Wir brauchen gute Marketenderinnen! Aber bei den Gewehren brauchen wir Männer, da wird nicht daran gerüttelt." Er wundert sich über die Diskussion, da ohnehin nie ein Bedarf in diese Richtung geäußert wurde.
Kein Verständnis hat auch Marina Kranebitter, Bataillons-Marketenderin und in dieser Funktion Ausschussmitglied der "Sonnenburger": "Diese Diskussion ist völlig fehl am Platz und es wäre gut, wenn sich diverse Politiker nicht in die Arbeit der Traditionsvereine einmischen würden."

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