Gewässer der Alpen: Die Rhythmen der Gebirgsbäche
Dritter Teil einer Serie von Schutzgebietsbetreuerin Kathrin Herzer zum Thema Wasser
STUBAI. Unbändig und wild drängen die wilden Wasser durch das Hochgebirge und formen dabei ihre Landschaft selbst. Ein Hochgebirgsbach, der von einem Gletscher gespeist wird, hat ein charakteristisches Abflussverhalten. Er spiegelt damit ganz genau das Schmelzgeschehen des Gletschers wider.
Zum einen ist ein Tagesrhythmus zu beobachten: in der Morgenkälte gelangt weniger Wasser, als in der Mittagssonne in den Bach, gegen Abend wird es ebenfalls wieder weniger. Dieses Verhalten kann durch einen Starkregen natürlich ganz schnell über den Haufen geworfen werden.
Zum anderen folgt der Bach einem Jahresgang, der im Hochsommer ein Maximum erreicht. Dann schmilzt am meisten Eis, und das Gewässer schwillt extrem an. Dies wiederum kann durch einen sommerlichen Kälteeinbruch abrupt beendet werden.
Durch das extreme Klima, das im Hochgebirge herrscht, ist somit auch das Abflussgeschehen der hochgelegenen Bäche einer sehr abwechslungsreichen Dynamik unterworfen. Durch das teilweise steile Gefälle mit großen Fließgeschwindigkeiten und die manchmal hohen Wassermengen, wird viel Gesteinsmaterial von oft beachtlicher Größe transportiert. Es wird an flacheren Stellen oder wenn die Wassermenge zurückgeht, wiederum abgelagert, und die Landschaft hat sich wieder einmal verändert.
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