Lawinenverbauung im Schmirntal abgeschlossen

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SCHMIRN (cia). Acht Jahre wurde an der Verbauung der Luft- und Tränkentallawine gearbeitet. In der Vorwoche konnte des Großprojekt der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) Tirol feierlich abgeschlossen werden. Damit können jetzt 16 Lawineneinzugsgebiete im Schmirntal als lawinensicher eingestuft werden. Die Kosten für das Projekt lagen bei 5,8 Millionen Euro: 65 Prozent kamen vom Bund, 22 Prozent vom Land, neun Prozent von den Landesstraßen Tirol und vier Prozent von der Gemeinde. Seit 1973 wurden hier von Bund, Land und Gemeinde insgesamt 24,1 Millionen Euro in den Lawinenschutz investiert.

Immer wieder war das Schmirntal in den vergangenen Jahrzehnten von Lawinenabgängen und Hochwasserereignissen betroffen. Die größte und verheerendste Lawinenkatastrophe ereignete sich im Jänner 1951. Da die Landesstraße an vielen Stellen verschüttet wurde, war das Schmirntal mehrere Wochen lang völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Nach weiteren Lawinen in den 1960er-Jahren wurde 1968 ein Verbauungsprojekt erarbeitet, das 1973 startete.

„In diesem Herbst können wir die Verbauung der Luft- und Tränkentallawine und damit die umfangreichen Schutzbauten im Schmirntal abschließen “, erklär Siegfried Sauermoser, Sektionsleiter der WLV Tirol. „Die Schutzbauten der Wildbach- und Lawinenverbauung sind ein wesentlicher Bestandteil der Infrastruktur in Tirol. Ohne sie wäre der Lebens- und Wirtschaftsraum in Tirol noch wesentlich begrenzter und der Druck auf die Ballungsgebiete noch viel höher“, betont LH Günther Platter. Das zeige sich am Beispiel Schmirn in ganz besonderer Weise. Seit den 60er Jahren hat es in Schmirn einen Bevölkerungszuwachs von rund 20 Prozent gegeben. Ohne Schutzmaßnahmen wäre diese Entwicklung sicher nicht möglich gewesen.

„Schutz und Sicherheit gibt es nicht zum Nulltarif. Das ist in Tirol sowohl dem Bund, dem Land als auch den Gemeinden klar. Um einen hohen Sicherheitsstandard für Bevölkerung und Gäste aufrechterhalten zu können, werden wir auch weiterhin in die Absicherung unseres Lebens- und Wirtschaftsraumes investieren“, so Platter, der die stets reibungslose Kooperation aller Beteiligten in diesem essentiellen Bereich hervorhebt. Im vergangenen Jahr wurden von Bund, Land und Interessenten Schutzbauten um 44 Millionen Euro finanziert. In Summe gibt es in Tirol 40.000 Schutzbauten der Wildbach- und Lawinenverbauung.

Acht Jahre dauerte die Verbauung der Luft- und Tränkentallawine. „Durch die umgesetzten Maßnahmen soll die permanente Gefährdung der Weiler Schmirn und Egg durch die Luft- und Tränkentallawine entschärft werden. Außerdem soll die Schmirner Landesstraße geschützt werden“, betont Ivo Schreiner, Gebietsbauleiter-Stellvertreter Mittleres Inntal. Im Bereich der Luft- und Tränkentallawine wurden unter anderem Stahlschneebrücken errichtet, um das Entstehen von Lawinen einzudämmen. Dazu kommen umfassende Neuaufforstungen.

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