Mit VIDEO und UMFRAGE: Ausschreitungen bei Demonstration am Brenner

Foto: SKN
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BRENNER. Zu gewalttätigen Vorfällen kam es am Sonntag bei einer Demonstration am Brenner. AktivistInnen sollen Polizeibeamte attackiert haben, laut den Behörden wurden drei PolizistInnen verletzt. 15 DemonstrantInnen wurden nach dem Einsatz von Pfefferspray durch die Rettungskräfte versorgt.

Die anfangs friedliche Demonstration gegen das geplante Grenzmanagement war weitaus größer als ursprünglich erwartet. Etwa 800 MenschenrechtsaktivistInnen aus Italien, Deutschland und Österreich nahmen daran teil. Dabei wurde vorübergehend die Straße blockiert und "Regfugees welcome" darauf geschrieben.

Als die Polizei die Demonstranten hindern wollte, den Bereich der angemeldeten Demonstration zu überschreiten, marschierten diese weiter. Eine Gruppe von ca. 30 Personen besetzte laut einer BEZIRKSBLÄTTER-Mitarbeiterin die Bahnschienen. Ein Personenzug musste eine Notbremsung einleiten. Durch ein bengalisches Feuer wurde ein Böschungsbrand verursacht, der jedoch schnell gelöscht wurde.

Als die Polizei daraufhin die Versammlung, die auf österreichischer Seite nicht angemeldet war, auflöste, marschierten mehrere teilweise vermummte Demonstranten gegen die Sperrkette. Gegenstände wie Steine, Flaschen und bengalische Feuer flogen in Richtung der Beamten. Die Polizei ging daraufhin mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen die Demonstranten vor.

Platter verurteilt Gewalt

Tirols Landeshauptmann Günther Platter verurteilte die Vorfälle scharf: "Es ist legitim, in der Frage von Grenzkontrollen geteilter Meinung zu sein, und es hat auch jeder das Recht, seine Meinung im Rahmen einer friedlichen Kundgebung zu äußern. Wenn dieses Recht aber für die Anwendung von Gewalt missbraucht wird, geht das zu weit und ist entschieden abzulehnen. Wenn DemonstrantInnen jene PolizistInnen, die für die sichere Durchführung und Abwicklung einer Demonstration sorgen, attackieren, ist das nicht zu tolerieren und verlangt nach harten Strafen!“

100 PolizistInnen waren bei der Demo am Brenner im Einsatz, zudem der Polizeihubschrauber Libelle, das Rote Kreuz mit sieben Rettungstransportwägen, die Feuerwehr Gries am Brenner und Beamte des Staatsschutzes Italien.

Unabhängig von den Vorfällen am Brenner bekräftigte Platter seine Linie in der Flüchtlingspolitik: „Es braucht eine spürbare Reduktion der Flüchtlingsbewegungen nach Europa. Niemand von uns wünscht sich Grenzkontrollen am Brenner. Wenn allerdings die Europäischen Staaten nicht in der Lage sind, die Außengrenzen abzusichern, ist Österreich gezwungen, Grenzkontrollen am Brenner durchzuführen. Über die Einrichtung des Grenzmanagements wird lageabhängig vom Innenministerium entschieden."

Video von Christian Niederwolfsgruber

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