"Wir schaffen das! Schaffen wir das?" – Eine Podiumsdiskussion des Tiroler CV

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INNSBRUCK. Hochkarätige Experten aus verschiedenen Bereichen beschäftigten sich am 12. Mai im Management Center Innsbruck (MCI) mit dem Thema Flüchtlingskrise. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion gingen der rennomierte Völkerrechtler Walter Obwexer, Caritasdirektor Georg Schärmer und Leonhard Pertl (Mitglied im Komitee der Interessensgemeinschaften der Bürgerinitiativen Innsbruck) eingehend auf dieses schwierige Thema ein. Moderiert wurde die Runde von MCI-Rektor Andreas Altmann. Eingeladen zu der Veranstaltung unter dem Titel "Wir schaffen das! Schaffen wir das?" hat der Tiroler Cartellverband. Etwa 80 Personen ließen es sich nicht entgehen, sich auf diesem Weg ein eingehendes Bild über dieses brandaktuelle Thema zu machen.

Nach einer Einführung in die rechtlichen Rahmenbedingungen durch Prof. Obwexer, einem Überblick über die Tiroler Ist-Situation durch Schärmer und einem Einblick in die Wahrnehmung durch die Bevölkerung aus der Sicht der Bürgerinitiativen durch Pertl entwickelte sich so eine angeregte Diskussion. Auch das interessierte Publikum hatte die Möglichkeit, sich dabei einzubringen und sich brennende Fragen von den ausgewiesenen Experten erläutern zu lassen.

Rahmenbedingungen und Ehrlichkeit

Insbesondere die Schere zwischen den geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen und den Anforderungen der tatsächlichen Situation stieß dabei auf großes Interesse. Obwexer verglich dabei die Dublin-III-Verordnung mit dem „Florianiprinzip“. Änderungen wären dringend notwendig, würden aber noch viel Zeit brauchen. „Wir werden in den nächsten Jahren und Jahrzehnten mit den geltenden Grundrechten der EU arbeiten müssen“, so der Rechtsexperte.

Caritasdirektor Schärmer ließ aufhorchen, als er erklärte, dass ihm streng genommen kein Flüchtling willkommen sei: „Jeder Flüchtling der hier ankommt, ist ein Zeichen des Versagens internationaler Politik und der Hilfe vor Ort!“ Er äußerte Lob für den Umgang und die Flüchtlingsbetreuung, wie sie im Land Tirol umgesetzt werden sowie für die engagierte Bevölkerung. Wichtig sei, dass Flüchtlingsarbeit bereits in den Herkunftsländern geleistet werde.

Ehrlichkeit im Umgang mit der Situation forderte Pertl ein. Es sei notwendig, dass die Anliegen der Bevölkerung nicht bagatellisiert oder abgewiegelt werden. „ Wir werden es nur schaffen, wenn es gelingt, die Mitte zu fassen und die Ränder links und rechts wegzulassen“, beantwortet er die Frage, die der Veranstaltung den Namen gab.

Der Tiroler Cartellverband
Der Tiroler CV setzt sich aus dem Innsbrucker Cartellverband (ICV) und dem Altherrenlandesbund Tirol (AHLB-Tirol) zusammen. Dem ICV gehören sechs katholische Hochschulverbindungen in Innsbruck an, deren Gesamtmitgliederzahl sich auf mehr als 2.300 beläuft. Der AHLB-Tirol ist die Gemeinschaft der 834 nicht mehr studierenden, in Tirol lebenden Mitglieder österreichischer CV-Verbindungen. Alle diese Verbindungen berufen sich auf die vier Prinzipien Katholizität (Religio), Wissenschaftlichkeit (Scientia), Lebensfreundschaft (Amicitia) und Vaterlandsliebe (Patria). Sie sind streng nichtschlagend und parteipolitisch ungebunden.
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