Vortrag am Tag der Sonne

Der zerfallende Hochjochferner: die Zunge wird vom Rest des Gletschers getrennt. | Foto: Meixner
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  • Der zerfallende Hochjochferner: die Zunge wird vom Rest des Gletschers getrennt.
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TRINS. Am „Tag der Sonne“, dem 3. Mai, sprach in der Energiegemeinde Trins der Klimaforscher und Mitautor von zwei Weltklimaberichten (2007 hat der Weltklimarat IPCC dafür den Friedensnobelpreis bekommen) Prof. Georg Kaser von der Universität Innsbruck mit harten Zahlen und Fakten zum Thema „Sind wir noch zu retten? – Der Klimawandel an der Schnittstelle zwischen Forschung und Politik“. Der bekannte Glaziologe erläuterte, dass der Mensch verantwortlich für den Temperaturanstieg sowohl in den obersten Schichten der Weltmeere, als auch in der Atmosphäre ist.

Mit einer Videosimulation des Rückzuges des Hintereisferners sowie mit Kartendarstellungen verdeutlichten er das Ausmaß und die Schnelligkeit des Verschwindens der heutigen Gletscher. Unsere Nachkommen werden in Österreich keine Gletscher mehr erleben können. Der Anstieg des Meeresspiegels wird Inseln und Flussdeltas mit großen Städten unbewohnbar machen. Flüchtlingsbewegungen aus dem Süden und Osten der Welt werden unausweichlich sein.

Kaser zeigte anhand verschiedener Rechenmodelle auf, dass nur ein sehr schneller und kompletter Verzicht auf fossile Brennstoffe eine Verlangsamung der Erwärmung bewirken kann. Der Jetztstand kann nur gehalten werden, wenn das vom Menschen in die Atmosphäre gebrachte CO2, wieder entzogen wird.

Einen Hoffnungsschimmer aber sieht er: nach zähem Ringen haben sich die Mitgliedsstaaten der Weltklimakonferenz 2015 in Paris endlich darauf geeinigt, die Erderwärmung auf weniger als 2 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau anstrebt. Zum Erreichen dieses Ziels kann auch jeder von uns beitragen. Professor Kaser rechnete in Trins vor, dass mit jeder Autofahrt von 5 km 15 kg Eis eines Gletschers abgeschmolzen werden.

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