Neue Runde am Obernberger See
Felipe stoppte Bescheid zu Hotelprojekt am Obernberger See und ließ neuen Gutachter beauftragen.
OBERNBERG (cia). Wieder zurück an den Start geht es für das Hotelprojekt am Obernberger See. LH-Stv. Ingrid Felipe stoppte das naturschutzrechtliche Bescheidverfahren. Dieses hätte eigentlich in der Vorwoche positiv abgeschlossen werden sollen. Nun wird ein weiteres Gutachten in Auftrag gegeben werden, das die Vorbehalte des Gestaltungsbeirates prüft. Der Gestaltungsbeirat hatte in der Vergangenheit das Projekt abgelehnt und einen Archtitektenwettbewerb verlangt.
Das vierköpfige, international besetzte Gremium aus Architekten und Landschaftsarchitekten genießt jedoch keine Rechtsstellung in dem Verfahren.
Eingereicht wurde das Projekt 2010, eigentlich hätte die Anlage seitens der Familie Stocker schon vor fünf Jahren den Betrieb aufnehmen sollen. Stattdessen ist das Projekt, das den baufälligen und nicht mehr bewirtschaftbaren Alpengasthof ersetzen soll, aufgrund von unzähligen Einsprüchen und Gutachten immer noch keinen Schritt weiter.
"Wir können uns nur mehr wundern", so Clemens Unteregger, der seitens der Familie Stocker das Projekt leitet. Das naturschutzrechtliche Gutachten, das bereits vorliege, sei hieb- und stichfest. Dass nun ein neuer nichtamtlicher Sachverständiger bestellt wird, sein in keiner Weise nachzuvollziehen. "Wir müssen eigentlich gegen diesen Bescheid berufen", so Unteregger.
Kritik der Wirtschaft
Hart ins Gericht gehen Wirtschaftskammer und Wirtschaftsbund mit dem Bescheidstopp. WK-Bezirksobmann Christoph Walser versteht die Entscheidung nicht: "Das Projekt wurde zig Mal geprüft, es wurden zahlreiche Gutachten angestellt – mit dem Ergebnis, dass schlussendlich jede behördliche Instanz dem Hotelprojekt einen positiven Bescheid erteilt hat." Die Bezirksstelle Innsbruck-Land, so Walser, stehe weiterhin hinter der Familie Stocker, denn „für uns ist die wirtschaftliche Belebung des Wipptals nicht nur ein Lippenbekenntnis.“
WB-Obmann Franz Hörl bezeichnet die neuerliche Verzögerung wörtlich als "Skandal": "Es ist nicht zu akzeptieren, wenn ein Regierungsmitglied Klientenpolitik betreibt und damit in ordentlich abgewickelte Verfahren eingreift." Er erinnert daran, dass gerade die Grünen in der Vergangenheit heftig reagierten, wenn derartige Weisungen ergingen, wie sie nun Felipe angeordnet hat.
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