AM EIGENEN LEIB – Ein Rasen für Meister

Am eigenen Leib durfte sich Redakteur Arno Cincelli am Kampler See vor Ankunft der "Les Bleus" als Greenkeeper versuchen.
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NEUSTIFT. Perfektion – das ist der erste Eindruck, den der Fußballplatz am Kampler See einem vermittelt. Dezent zeichnet sich ein Karomuster aus verschiedenen Grüntönen ab, je nach Position mehr oder weniger gut erkennbar. Jeder Grashalm perfekt auf zwei Zentimeter Länge gestutzt. Das ist die Norm, die für den Uefa-konformen Rasen vorgegeben wurde.

Nicht selten trainieren internationale Spitzenteams auf dem Neustifter Sportplatz. In den vergangenen Jahren konnte sich das Stubai einen guten Ruf als Ort für Trainingslager erwerben. Dennoch ist der Aufwand, der dieses Mal für die Vorbereitungen getrieben wurde, nochmals eine Nummer größer – immerhin kamen die "Les Bleus", die französische Nationalmannschaft zur Euro-Vorbereitung.

Schon seit mehr als einem Monat ist der SSV Neustift zugunsten der Gäste auf den Miederer Rasen ausgewichen. Denn für die Franzosen musste alles perfekt sein. Wie perfekt, davon konnte sich BEZIRKSBLÄTTER-Redakteur Arno Cincelli ein Bild "Am eigenen Leib" machen. Denn für einige Stunden nahmen ihn der SSV-Obmann Florian Kindl und Platzwart Leo Müller unter ihre Fittiche.

Scherfest muss der Rasen sein und im Zweikampf halt bieten, gleichzeitig aber auch im richtigen Moment nachgeben, damit sich niemand verletzt. Seit der Euro 2008, als Spanien (maßgeblich vermittelt durch Markus Kindl) hier trainierte, wird die ca. 14 Hektar große Anlage stetig verbessert.
"Zum Glück hatten wir einen milden Winter", erklärt der Obmann. Sonst wäre der feuchte und kalte April vielleicht ein Problem geworden. So konnte man aber die Fläche optimal vorbereiten. "So eine Qualität findet man auch in der Bundesliga selten", schwärmt Kindl. Er hat sich zur Vorbereitung auch die Rasenpflege in verschiedenen Großstadien gezielt angesehen. "Ich wüsste nicht, was wir noch schöner machen könnten, als es jetzt ist."

Aufs Genaueste wird der Rasen täglich inspiziert. Kein Blatt bleibt dem kritischen Auge des "Greenkeepers" Müller verborgen. Nicht passende Pflanzen werden sogleich entfernt, der Boden herum aufgelockert, sodass das Gras besser wachsen kann. Und für die Festigkeit des Bodens wird Sand eingestreut. Eine aufwändige Detailarbeit, wie Müller den BEZIRKSBLÄTTERN zeigt.

Details, die für das Training durchaus wichtig sind. Denn nur, wenn Topteams auf Spitzenbedingungen treffen, kommen weitere. Der CFC Genoa schwört bereits seit elf Jahren auf die Höhentrainings im Stubai. Auch der Trainer von Ajax Amsterdam lobte bereits die "Championsleague-Qualität" des Fußballplatzes.

Souverän und unbesiegt konnten sich die "Les Bleus" schon kurz nach dem Trainingslager durch die Gruppenphase der Fußballeuropameisterschaft kämpfen. Auch beim Testspiel gegen Schottland waren sie siegreich. Während sie also weiterhin als Favoriten für die Euro im Spiel bleiben, bereitet sich bereits die nächste Mannschaft auf dem perfekten Rasen vor. Legia Warschau ist am Montag eingetroffen, um zwei Wochen im (nach 2008 vielleicht bald wieder) "Meistertal" auf dem perfekten Rasen auch sich selbst zu perfektionieren.

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