Sternwartennews: Mini Sonnenfinsternis über Österreich - Merkurtransit Mai 2016

Wolkenkrimi - trotzdem konnten wir den Merkurtransit beobachten
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Am 9.Mai 2016 war es soweit – das Astronomiehighlight 2016 fand statt. Der Merkurtransit! Dabei zieht der innerste Planet, Merkur, an der Sonnenscheibe vorbei. Das letzte Mal konnten wir dieses Ereignis im Mai 2003 beobachten, mit einfachen Teleskopen. 13 Jahre später standen uns spezielle Teleskope zur Verfügung welche spezielle Erscheinungen in der Sonnenatmospähre zeigten, Protuberanzen, Filamente, alles Phänomene die auf das Zusammenwirken von Magnetfeldern mit dem heißen Sonnenplasma zurückzuführen sind. Wir waren also gespannt!
Es begann alles herrlich ein wolkenloser, stahlblauer Himmel war am Vormittag über der Oststeiermark zu sehen. Andreas Messner, Patrick Lampl, Gerhard Kulmer und Günter Kleinschuster hatten sich auf der Vulkanlandsternwarte eingefunden um das seltene Himmelsschaupiel zu beobachten. Doch 20 Minuten vor 13.14, dem Beginn des Transits, zogen dunkle Wolken, die Vorboten einer großen Störungsfront, über den Himmel.
Die Planetenbahnen liegen nicht alle in derselben Ebene. Ansonsten würden wir jedes Mal, wenn Merkur der flinke Götterbote die Erde innen überholt, einen Transit sehen. Diese seltene Konstellation ist nur im Mai und November zu beobachten. Das nächste Mal findet dieses Ereignis im November 2019 statt. Doch warum ist so ein Transit so interessant?
Im frühen 18.Jahrhundert wurden diese Transits dazu verwendet um die Entfernung von der Sonne zu bestimmen. Heute werden bei diesem Transit Sensoren von Weltraumteleskopen kalibriert. Merkur hat einen Durchmesser von 4.879km, die Tagseite hat eine Temperatur von 472 Grad, die dunkle Seite eine Durchschnittstemperatur von minus 173 Grad. Ein Merkurjahr dauert nur 87 Tage.
Für mich waren bei diesem Ereignis aber zwei Dinge beeindruckend. Erstens ist Merkur ein Drittel kleiner als die Erde aber nur ein Drittel so weit von der Sonne entfernt. Das heißt wir sehen ungefähr das Verhältnis unseres Planeten zur Sonne, wir sehen wie klein unser Planet eigentlich ist.
Und zweitens werden mit dieser Transitmethode, der kaum merkbaren Verdunkelung Planeten um andere Sterne, sogenannte Exoplaneten derzeit entdeckt!
Günter Kleinschuster

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