Die Klimazukunft liegt in unseren Händen
Klimaexpertin zeigte in Mureck Risiken des Wetterwandels für die Region auf.
Mureck ist seit Jahren Vorreitergemeinde in puncto erneuerbare Energien. Im Klimaschutzgarten in Misselsdorf war nun auf Einladung der Energieagentur Weststeiermark Helga Kromp-Kolb zu Gast. Die international renommierte Metereologin, Klimaforscherin und Lehrende an der Universität für Bodenkultur in Wien referierte zum Thema Klimawandel.
"Ob es den Klimawandel gibt oder nicht – diese Frage brauchen wir uns nicht mehr zu stellen. Es handelt sich um eine Tatsache", machte die Leiterin des Zentrums für globalen Wandel und Nachhaltigkeit in Wien schon zu Beginn klar. Kromp-Kolb betont, dass die Temperaturen in den letzten Jahren systematisch angestiegen sind. Die Erwärmung in Österreich und generell im alpinen Raum ist unter anderem darum stärker als im globalen Mittel, da kein Ozean, der die Klimaerwärmung eindämmt, in der Nähe liegt.
Region in Gefahr
Während die Hitzetage zunehmen und sich Jahreszeiten temperaturtechnisch "verschieben", wird der Niederschlag sukzessive weniger. Ab dem Jahr 2050 soll es laut der Metereologin zu einem drastischen Rückgang kommen. Sie rechnet mit minus 30 bis 40 Prozent. Zu bedenken ist dabei, dass der wenige Niederschlag, wenn, dann höchstwahrscheinlich heftig eintritt.
Als Risikogebiet schätzt Kromp-Kolb die Südoststeiermark ein. Einerseits da der Bezirk großteils forst- und landwirtschaftlich geprägt ist, andererseits weil viele Menschen nach wie vor auf den Individualverkehr angewiesen sind. Erschwerend kommt dazu, dass 30 Prozent der Südoststeirer mit fossilen Brennstoffen heizen.
Jetzt handeln
Die Verantwortung für das Klima liegt für die Expertin glasklar bei uns. "Der Mensch ist der eigentliche Treiber des Klimawandels", stellt Kromp-Kolb ohne Umschweife fest. Als Lösungsansätze nennt sie Energie- und Ressourceneffizienz und den Fokus auf Biolandwirtschaft. Unumgänglich sei neben zunehmender Ernährungssouveränität auch der Verzicht auf fossile Brennstoffe.
Um einen zukünftigen Klimagau zu verhindern, sind globale gesellschaftliche Veränderungen gefragt. Kromp-Kolb nimmt die Industrienationen in die Pflicht, Entwicklungsländer mit ihrem Know-how zu unterstützen. Für sie scheint klar, dass der Klimawandel soziale und wirtschaftliche Krisen in sich birgt. So rechnet sie damit, dass der Anstieg des Meeresspiegels und andererseits extreme Dürre viele Menschen zu "Klimaflüchtlingen" machen werden.
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