Die Bürger sind am Wort
Bad Gleichenberg lässt die Familien in der Gemeinde mitgestalten.
Eine Bürgerbefragung in Haushalten mit minderjährigen Kindern soll der Gemeinde Bad Gleichenberg den Weg in Sachen Bildung, Kinder und Familie weisen. Eine beachtenswerte Rücklaufquote von 36,5 Prozent – das sind 188 Fragebögen – gibt Rückschluss auf die Wünsche der Bevölkerung. Demnach ist die Mehrheit der Befragten mit den Betreuungseinrichtungen zufrieden. 15 Prozent wünschen sich flexiblere Abholzeiten. Die Möglichkeit einer ganzjährigen Betreuung erachtet die Hälfte der Befragten als wichtig. Gemeinderätin Reingard Gutmann, sie war für Ausarbeitung und Auswertung der Fragebögen federführend verantwortlich, sieht im Feedback vor allem auch eines zum Ausdruck kommen: Bad Gleichenberg sei eine gesunde Gemeinde mit funktionierenden Systemen.
Und auf die Bedürfnisse wird eingegangen: Was die Sicherheit auf dem Schul- und Kindergartenweg betrifft, wurden bereits etwa Verkehrsberuhigungsmaßnahmen gesetzt. In der jüngsten Gemeinderatssitzung kam es zudem zu einem Beschluss, der auf Wunsch einiger Familien eine Streckenänderung des Linienbusses vorsieht.
Angebot sichtbar machen
Die Familie nimmt in der Großgemeinde ohnehin einen wichtigen Stellenwert ein. 90 Prozent beurteilen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, aber auch Themen wie Eltern-Kind-Bildung als wichtig. Einzig was die Jugendarbeit betrifft, sehen die interviewten Bad Gleichenberger Verbesserungspotenzial. Im Speziellen das Freizeitangebot scheint wiederum gut abzuschneiden. Der Kurpark als Top-Naherholungsgebiet, das Freibad und der Spielplatz in Bairisch Kölldorf gefolgt vom Waldlehrpfad, Styrassic Park, Eislaufplatz am Hautplatz und von der Multisportanlage in Bairisch Kölldorf finden sehr guten Anklang und werden entsprechend oft genützt.
Die Ergebnisse des Fragebogens seien Grundlage für weiteren Handlungsbedarf, heißt es in einer Aussendung von Bürgermeisterin Christine Siegel. Christoph Monschein, der Obmann des Jugend- und Familienausschusses, will daher als einer der nächsten Schritte das Angebot für Jugendliche sichtbar machen. Auch die Wiedereinführung der Jungschar ist Thema. Im Speziellen möchte Monschein dort ansetzen, wo laut Befragung Handlungsbedarf bestehe – auch in Sachen Tagesmütter. "Wir müssen zunächst Angebot und Nachfrage in der Gemeinde eingehend prüfen", danach wolle man in einer Broschüre informieren.
Reingard Gutmann ist um Lösung bemüht
Information ist alles – auch für Reingard Gutmann: "Viele wissen über das Angebot gar nicht Bescheid." Daher wolle man Infobroschüren erarbeiten. Apropos Angebot: Gestaunt habe man selbst nicht schlecht über die 21 "Freizeitplätze", die sich in der Großgemeinde finden – eine Zahl, die erst die Befragung deutlich ans Licht gebracht habe.
Laut Gutmann werde jede Anregung ernst genommen. Der Bedarf an Nachmittagsbetreuung sei mit 14 Prozent niedriger als erwartet. Trotzdem wolle man sich um eine befriedigende Lösung bemühen.
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