Die Tiroler Volksschauspiele 2016: Weiberspiele und Mitterers Comeback als Affe!

35 Jahre Tiroler Volksschauspiele: Felix Mitterer feiert als Affe Rotpeter ein Telfer Comeback und betritt in Kafkas "Ein Bericht für eine Akademie" nochmals die Bühne – diesmal im Kranewitter Stadl. | Foto: www.guentheregger.at
  • 35 Jahre Tiroler Volksschauspiele: Felix Mitterer feiert als Affe Rotpeter ein Telfer Comeback und betritt in Kafkas "Ein Bericht für eine Akademie" nochmals die Bühne – diesmal im Kranewitter Stadl.
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Die Komödie Der Widerspenstigen Zähmung hat Shakespeare zu einer Zeit geschrieben, als noch gar keine lebensechte Frau auf der Bühne stehen durfte, und also alle Rollen mit Männern besetzt wurden. Heuer, zum 400-jährigem Todestag des großen Theaterschreibers, bringen wir eines seiner komischsten, am heißesten diskutierten und am wildesten umkämpften Lustspiele auf die Bühne – allerdings mit echten Frauen: Der Widerspenstigen Zähmung. Ein Wortgefecht und Handgemenge zwischen widerborstiger Braut und fest entschlossenem Bräutigam, sehr zum Gaudium des Publikums und gegen den Strich heutiger politischer Korrektheit. Dafür braucht es einen entsprechenden Spielort: Ein veritables Zirkuszelt wird zur Manege für die dreiste Katharina und ihren nicht minder aufs Maul gefallenen Freier Petruchio. Markus Völlenklee inszeniert das kolossale Lustspiel im Zirkuszelt am Thöni-Festplatz, Stefan Neuner macht Musik: Sommertheater pur!
Premiere: 23. Juli
Bühne: Karl-Heinz Steck, Kostüme: Isabel Graf

Die zweite Premiere dieses Jahr ist ein ungewöhnliches Stück von Felix Mitterer. In Die Weberischen kommen gleich fünf Frauen vor - allesamt schicksalhaft in das Leben des Komponistengenies Wolfgang Amadeus Mozart verstrickt. Seine Scherereien mit ihnen sind landläufig bekannt, aber die Weiberwirtschaft im Hause Weber wurde noch nie so amüsant und lebensklug auf die Bühne gebracht wie von Felix Mitterer. Denn da, wo das Stück anfängt, ist der Musikus bereits verblichen – und was Mitterer die Frauen anstellen lässt, um irgendwie über die Runden zu kommen, ist genauso aberwitzig wie historisch wahr und hochunterhaltsam. Natürlich kommt ein solches Stück nicht ohne Musik aus – und Christian Wegscheider hat die musikalische Leitung übernommen.
Wer denkt, er kenne seinen Mitterer wird überrascht sein. Susi Weber inszeniert das weberische Spektakel im großen Rathaussaal.
Premiere: 28. Juli
Ausstattung: Luis Graninger

Und dann gibt es noch einen Mitterer, diesmal den leibhaftigen: Felix Mitterer feiert als Affe Rotpeter ein Telfer Comeback und betritt in Ein Bericht für eine Akademie zu unserer großen Freude nochmals die Bühne – diesmal im Kranewitter Stadl. Zwischen seinen Berichten über den komplizierten Prozess der äffischen Menschwerdung gibt er Schlager der 30er Jahre zum Besten, brillant arrangiert und musiziert von Siggi und Juliana Haider.
Gespielt wird ab 24. August

Eine musikalische Groteske kommt als Kooperation mit dem 8. Tiroler Dramatikerfestival zu uns: In Die disziplinierte Tirolerin wirft Christine Frei einen scharfen, ironischen und deshalb genüsslich böswitzigen Blick auf eine Frauenfigur, stammend aus Tirol, namentlich Susi. Eine Irreal-Satire mit einer Nicht-Anleitung zur Identitätsfindung, ein Stück mit Lachnummern, inklusive der ein oder anderen politisch völlig inkorrekten Mutmaßung. Eine Inszenierung von Verena Schopper im Kranewitter Stadl.
Uraufführung: 31. Juli

Seit Langem gibt es wieder ein Kinderstück bei den Volksschauspielen: Der Wolf und die sieben Geißlein. Markus Völlenklee hat in seiner Heimatgemeinde Buch mit den Kindern der Bauernkuchl-Märchenspieler das wölfisch-schaurige Märchen inszeniert, das Telfs jetzt einen viertägigen Besuch abstattet – in einem Bühnenbild von Margit Aschenwald und Ernst Reyer, ausgestattet von Silvia Reyer-Völlenklee – und natürlich mit grimm-igem Happy-End. Denn: Gefressen sein heißt noch lange nicht tot!
Von 12. – 15.08. im Kranewitter Stadl.

Max Simonischek gastiert noch mit einem ganz anderen Kafka in Telfs: Nämlich Der Bau - eine unterirdische Männerphantasie von Franz Kafka am 19. Und 20. August im Kranewitter Stadl. Ein skurril-abgründiger Abstieg in das Herz eines nicht näher bestimmten Tieres, das sich ein unterirdisches Labyrinth baut und es misstrauisch bewacht.

Saubere Musik und dreckige Geschichten hingegen bringt Georg Ringsgwandl mit Band in den Stadl, und zwar mit seinem Programm mit dem vielversprechenden Titel Deppert aber munter. Ein krimineller Musikantenstadl. Ein Raubzug durch 30 Jahre musikalischer Missetaten mit Georg Ringsgwandl als Hauptverdächtigen mit drei kriminell guten Musikern. Am 07.08. im Kranewitter Stadl.

Und zu guter Letzt freuen wir uns über eine Lesung mit der großartigen Christine Ostermayer und ihrem ebenso bekannten wie preisgekrönten Bühnenkollegen Wolfgang Hübsch: Ist die schwarze Köchin da? von der Autorin der „Späten Gegend“ Lida Winiewicz. Am 17.08. im Kranewitter Stadl

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