Britische Kosmonautin Helen Sharman besuchte Telfer Schüler

Helen Sharman schilderte den Schülern etwa die Kräfte, die auf die Kosmonauten nach dem Start der Rakete wirken.
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TELFS. Die Forschungs-Kosmonautin Helen Sharman (geboren am 30. Mai 1963 in Sheffield, Großbritannien) war die erste Person aus dem Vereinigten Königreich, die an einem Raumflug teilnahm. Sie erzählte ihren Werdegang zu dieser Weltraum-Mission, ihre acht Tage in der Raumstation MIR und über ihre Forschungstätigkeiten vom Start der Sojus-Rakete am 18. Mai 1991 bis zur Landung am 26. Mai 1991.

Helen Sharman studierte an der University of Sheffield Chemie, erwarb 1984 den Bachelor und später am Birkbeck College der University of London den Doktorgrad in Naturwissenschaften. Sie war dann bei General Electric und danach beim Süßwarenhersteller Mars Confectionery Ltd. beschäftigt.
Im Sommer 1989 bewarb sich Sharman nach einem Radio-Aufruf als erste britische Astronautin für eine kommerzielle sowjetisch-britische Mission: "Ich hätte niemald geglaubt, dass ich da ausgewählt werde", erzählt sie den gespannten Schülern im Seminarraum. Am 25. November 1989 wurde sie schließlich aus 13.000 Bewerbern ausgewählt.
Nach einer eineinhalbjährigen Ausbildung im Sternenstädtchen nahe Moskau startete Helen Sharman am 18. Mai 1991 zusammen mit zwei sowjetischen Kosmonauten von Baikonur aus zur sowjetischen Raumstation Mir. Wegen ihrer Anstellung beim Süßwarenhersteller Mars wurde sie scherzhaft auch the Girl From Mars genannt.
Bei ihrem sechstätgigen Aufenthalt führte sie Experimente in den Bereichen Medizin, Agrarwissenschaft und Kartografie durch, schilderte etwa, dass die Wurzeln von Pflanzen in der Schwerelosigkeit in alle Himmelssichtungen wachsen, bei einer Pflanze schlängelten sich die Wurzeln um einen extra platzierten Magneten. Schon während ihrem Aufenthalt im Weltraum hielt sie eine Unterrichtsstunde ab, die direkt in britische Klassenzimmer übertragen wurde.
Sharman schilderte den Schülern die Kräfte, die auf die Kosmonauten nach dem Start der Sojus-Rakete wirken (dreifaches Körpergewicht), wie sich Schwerelosigkeit anfühlt, wie Nahrung und Flüssigkeitaufnahme und auch der anschließende Gang auf's WC mit Vakuum-Absaugung funktioniert. Sogar die Ausscheidungen werden recycelt, erklärte sie den Schülern, das daraus gewonnene Wasser wird nochmals verwendet, es hat Trinkwasserqualität. "Getrunken haben wir es aber nicht", so Sharman. Interessant auch: In nur 90 Minuten umrundeten die Kosmonauten in der Mir die Erde, Europa querten sie in fünf Minuten, Afrika in 20 Minuten.
Helen Sharman litt während ihres Aufenthaltes auf der Mir an einer Art „Raumstauballergie“ und musste im Durchschnitt zwanzig Mal pro Stunde niesen.
Helen Sharman ist die 15. Frau im Weltall, die erste Nicht-Amerikanerin und Nicht-Sowjetbürgerin.
Dieser eine Aufenthalt im Weltraum blieb der einzige. 1992 und 1998 wurde Helen Sharman von Großbritannien für weitere Raumflüge (diesmal für die ESA) nominiert, aber nicht berücksichtigt. Heute arbeitet sie als Fernseh-Kommentatorin und Dozentin.

Am Ende des Vortrags gab es noch Fotos mit den Schüler - natürlich viele Selfies - und Sharman erhielt von GR Klaus Schuchter (WFT, Ausschuss für Bildungs- und Vereinswesen) eine Friedensglocke als Erinnerung an den Besuch in Telfs überreicht.

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