Neugestaltung des WM-Bahnhofes Seefeld ist jetzt auf Schiene

Neues Bahnhofsschild (v.l.): Bgm. Werner Frießer, LH-Stv.in Ingrid Felipe, Infrastrukturminister Jörg Leichtfried, LH Günther Platter und Vorstandsdir. Franz Bauer.
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  • Neues Bahnhofsschild (v.l.): Bgm. Werner Frießer, LH-Stv.in Ingrid Felipe, Infrastrukturminister Jörg Leichtfried, LH Günther Platter und Vorstandsdir. Franz Bauer.
  • hochgeladen von Georg Larcher

SEEFELD. Die Nordische Ski WM wird im Februar 2019 in Seefeld in Tirol als Großveranstaltung über die Bühne gehen. Rund 2 ½ Jahre vor diesem internationalen Event fixieren die PartnerInnen vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), Land Tirol (über den Verkehrsverbund), der ÖBB-Infrastruktur AG sowie der Gemeinde Seefeld einen wichtigen Meilenstein für die verkehrstechnische Abwicklung.

Baustart im Frühjahr 2017

Der auf 1.200 Meter Seehöhe gelegene Bahnhof Seefeld in Tirol sowie sein Umfeld werden bis Ende 2018 ganz im Sinne der Kundinnen und Kunden modernisiert. Die PartnerInnen investieren insgesamt 22,8 Millionen Euro in barrierefreie Bahnsteige, moderne Personenlifte, einem attraktiven Vorplatz inklusive der Neugestaltung des Bahnhofgebäudes sowie einem kundenfreundlichen Busterminal und einer erweiterten Park+Ride Anlage.
Ab März 2017 starten die intensiven Bauarbeiten, bei der auch die Gleisinfrastruktur am Bahnhof Seefeld erneuert und zusätzliche Weichen für die Abwicklung der künftigen Zugverkehre eingebaut werden. Zudem wird die örtliche Verkehrsführung angepasst und ein neues Konzept durch die Gemeinde umgesetzt.
Der Bahnhof rückt näher an den Ort und die Fußgängerzone wird bis zu den Bahnsteigen erweitert. Die geplante Neugestaltung bringt eine deutliche Verbesserung der Verkehrsabwicklung und eine nachhaltige Attraktivierung des öffentlichen Personennahverkehrs rund um den WM Bahnhof Seefeld für die Kundinnen und Kunden.

Gemeinsamer Vertrag für WM-tauglichen Bahnhof

Zufrieden zeigte sich Infrastrukturminister Jörg Leichtfried bei der Vertragsunterzeichnung: „Wir geben dem Bahnhof Seefeld ein neues Gesicht. Wir modernisieren das Gebäude und schaffen barrierefreie Zugänge zu den Gleisen. Mit der verbesserten Park & Ride-Anlage und dem neuen Busterminal sorgen wir für unkompliziertes Umsteigen zwischen Auto, Bus und Bahn. Damit machen wir das Bahnfahren für die Tirolerinnen und Tiroler noch attraktiver.“
Landeshauptmann Günther Platter lobte das partnerschaftliche Projekt: „Tirol ist in den kommenden drei Jahren Gastgeber von fünf Weltmeisterschaften. Wir werden diese sportlichen Großereignisse nützen, um unseren Ruf als Sport- und Tourismusdestination Nummer eins in den Alpen zu festigen und zudem um unser Land weiterzuentwickeln. Dazu gehören ganz besonders auch nachhaltige Investitionen in die Infrastruktur, die den Menschen in Tirol von Nutzen sind. Die Modernisierung des Bahnhofs Seefeld ist ein Paradebeispiel dafür, entsteht hier doch eine moderne Nahverkehrsdrehscheibe für die Region. Das Projekt ist zudem ein weiterer Beweis für die ausgezeichnete Partnerschaft zwischen ÖBB und Land Tirol zum Wohle der Menschen im Land.“
LH-Stellvertreterin Ingrid Felipe sieht die Öffis in der Offensive: "Der öffentliche Verkehr in Tirol erreicht den nächsten Level und die gemeinsame Modernisierung der Infrastruktur spielt dabei eine entscheidende Rolle. Bessere Verbindungen, moderne Bahnhöfe und preiswertere Tarife - das ist das Rezept für die Mobilitätswende, die das Land Tirol und die Verkehrsunternehmen gemeinsam umsetzen."
Vorstandsdirektor Franz Bauer von der ÖBB-Infrastruktur AG sieht einen doppelten Vorteil: „Wir haben große Erfahrung bei der effizienten Umsetzung von Umbauprojekten und sind gleichzeitig ein starker Mobilitätspartner bei Großveranstaltungen. Beide Stärken werden wir im Sinne der Kunden zum Einsatz bringen.“
Große Freude auch bei Bürgermeister Werner Frießer über den abgeschlossenen Vertrag: „Die erste Goldmedaille haben wir schon heute nach Seefeld geholt und zwar für die Bürgerinnen und Bürger, die nachhaltig von dieser Investition profitieren.“

Neuer Bahnsteig – gemeinsames Dach für Bus und Bahn

Um die Hauptbaumaßnahmen im März 2017 optimal einleiten zu können, erfolgen noch im Herbst erste Vorarbeiten sowie die Anpassung der Technikräume. Als erster wichtiger Schritt der Hauptarbeiten wird der Hausbahnsteig 1 erneuert und auf 275 Meter verlängert. Südlich des Aufnahmegebäudes (in Richtung Innsbruck) wird der Bahnsteig auf einer Länge von 80 Meter überdacht. Es entsteht ein gemeinsames Dach mit dem direkt neben dem Bahnsteig entstehenden Busterminal, der ebenfalls im kommenden Jahr umgesetzt wird. Die Überdachung weist eine Breite von insgesamt zehn Metern auf und garantiert den Fahrgästen einen witterungsgeschützten Umstieg zwischen Bus und Bahn. Attraktiv und hell wird die neue, breite Personenunterführung als Verbindung zum zweiten Bahnsteig sowie zum Riehlweg umgesetzt.
Erweitert wird die Park+Ride Anlage, wo nördlich des Aufnahmegebäudes für die KundInnen künftig über 60 PKW Stellplätze auf 2.300 m² Fläche zur Verfügung stehen. In diesem Bereich wird auch eine überdachte Fahrradabstellanlage errichtet.

Finale Bauphase 2018 – Personenlifte und Gleisanlagen

Ab 2018 wird der zweite Seitenbahnsteig mit einer Länge von 245 Metern entlang des Riehlweges errichtet. Die modernen Bahnsteige sorgen für einen einfachen Einstieg in die Nahverkehrszüge. Auch hier sorgt eine 80 Meter lange Überdachung für einen garantierten Witterungsschutz beim Zustieg der Reisenden. Zwei neue Lifte sorgen für einen barrierefreien Weg von der Personenunterführung zu den Bahnsteigen. Im Zuge der umfangreichen Arbeiten werden auch die Gleisanlagen samt Unter- und Oberbau modernisiert. Insgesamt werden dabei 4.500 Tonnen Gleisschotter und 6.000 Tonnen Unterbaumaterial verarbeitet. Zudem werden 2.000 Meter Schienen und 1.700 Bahnschwellen erneuert. Die gesamte Leit- und Sicherungstechnik wird auf den neuesten Stand gebracht und die Fahrleitung erneuert. Um den Zugverkehr für die Reisenden optimal und kundenfreundlicher abwickeln zu können, werden die beiden Bahnhofgleise mit zusätzlichen Weichenverbindungen ausgestattet. So steht Platz für bis zu vier Zuggarnituren gleichzeitig an den neuen Bahnsteigen zur Verfügung. Im Zuge der Modernisierungsarbeiten werden auch die beiden Eisenbahnkreuzungen nördlich (Andreas-Hofer-Straße) und südlich (Reitherspitzstraße) des Bahnhofes verbreitert oder lagetechnisch für das Verkehrskonzept angepasst.

Taktiles Leitsysteme für Blinde und sehbehinderte Menschen

Die Personenlifte sorgen für einfache Wege zu den Zügen für Fahrgäste mit schwerem Gepäck, Eltern mit Kinderwagen oder Menschen im Rollstuhl. Der gesamte Bahnhofsbereich wird zudem mit einem taktilen Leitsystem für Blinde und sehbehinderte Menschen ausgestattet. Das System ist mit den Schuhen und mit dem Langstock (Blindenstock) sehr gut tastbar und ermöglicht den sehbehinderten und blinden Menschen eine bessere Orientierung. Das Leitsystem wird durchgehend ausgeführt und schließt an das Gebäude die Stiegen sowie Lifte und wichtigen Punkte am Bahnhofsgelände an. Beschilderungen und Beschriftungen in Brailleschrift ergänzen die Maßnahmen für blinde und sehbehinderte Menschen.

(Quelle: ÖBB)

Zahlen, Daten & Fakten:

Baubeginn: März 2017
Fertigstellung: November 2018
Gesamtinvestition: 22,8 Millionen Euro
Vertragspartner: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), Land Tirol (über den VVT), ÖBB-Infrastruktur AG und Gemeinde Seefeld
Zugfrequenz: 54 Zughalte (S-Bahn und REX) in Seefeld pro Werktag
Wochenende - direkte ICE-Verbindung Seefeld - Berlin

Reisendenfrequenz: 2.000 Ein- und Aussteiger pro Werktag
Busfrequenz: 5 Buslinien (Mösern, Leutasch, Mittenwald, Dorfbus, Skibus)

Verbesserungen im Überblick:

2 Personenlifte zu den Bahnsteigen
Neue, helle Unterführung
Neuer Busterminal direkt neben Bahnsteig 1
Je 80 Meter Bahnsteigüberdachung an beiden Seitenbahnsteigen
Park+Ride Anlage für 63 PKW-Abstellplätze (inkl. mobilitätseingeschränkte Kunden)
taktiles Blindenleitsystem (Rillenplatten am Boden, tastbare Handlaufinformationen)
Attraktivierung des Aufnahmegebäudes
Gestaltung und Attraktivierung des Bahnhofsvorplatzes
2.000 Meter neue Gleise / 1.700 Stück neue Bahnschwellen / 4 neue Weichen
Anpassung der Leit- und Sicherungstechnik / Erneuerung der Fahrleitung
2 neue Bahnsteige mit mindestens 245 Meter Nutzlänge.

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