Projekt "Regionalkraftwerk Mittlerer Inn": Millionen flossen Inn hinab

Jahrelanger Kampf: Kraftwerk-Gegner bei einer der Info-Veranstaltungen der IKB.
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  • hochgeladen von Georg Larcher

REGION. 108 Streckenabschnitte am Tiroler Inn wurden vorige Woche von der Landesregierung zu Naturschutzgebieten erklärt. Die Schutzgebietsverordnung, deren Begutachtung vor dem Abschluss steht, betrifft auch die Inn-Strecke zwischen Haiming und Innsbruck, sie ist damit auch eine Tabuzone für Kraftwerksprojekte. Das bedeutet auch das Aus für das Projekt „Regionalkraftwerk Mittlerer Inn“ der Innsbrucker Kommunalbetriebe bei Pettnau. "Wir werden prüfen lassen, ob diese Verordnung haltbar ist oder nicht", meint IKB-Vorstandsvorsitzender DI Harald Schneider auf BB-Anfrage: "Bis dahin ist das Projekt ruhend gestellt."

Kraftwerkgegner danken
Die „Bürgerinitiative gegen das Regionalkraftwerk Mittlerer Inn“ aus Polling und Flaurling ist überzeugt, dass sie nun endgültig Ruhe vor diesem "unsinnigen und unrentablen Projekt" hat und richtet bereits ein "großes Danke" an die Mitkämpfer und Unterstützer, u.a. die betroffenen Bauern „Unser Land“, WWF, die Grünen, FPÖ sowie alle, "die uns diesen Kampf „David gegen Goliath“ erst ermöglicht haben", wie Josef Jenewein und Walter Schiffner von der Bürgerinitiative betonen.

UVP-Verfahren ruhend gestellt
Das geplante IKB-Kraftwerk geriet genau vor einem Jahr politisch ins Stocken. LH Günther Platter selbst sprach von einer "kraftwerksfreien Tabu-Strecke" zwischen Haiming und Kirchbichl. IKB-Vorstandsvorsitzender DI Harald Schneider gab sich damals überrascht, das UVP-Verfahren für das RMI lief gerade. Schneider betonte, das Projekt sei nach einer Vorprüfung sehr wohl genehmigungsfähig.
Zum Zeitpunkt der Projektplanung im Sommer 2011 war diese "Tabu-Zone" noch kein Thema. Mittlerweile sollen allein für Planung, Messungen (u.a. Bohrungen), Genehmigungseinreichung etc. rund 9 Millionen Euro buchstäblich "den Inn hinunter geflossen" sein.
Die politische Klimaänderung war für die IKB nicht vorhersehbar. "Das ist unternehmerisches Risiko, es ist auch rechtlich nicht möglich, dass wir uns schadlos halten", erklärt Schneider am Montag dieser Woche am BB-Telefon: "Dieses Geld muss man leider abschreiben. Das liegt nicht an uns, wir sind der politischer Willensbildung ausgesetzt."

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