Fruchtbare Zukunft: Zahlen, Daten, Fakten zur WM2019 in Seefeld

Meissl Architects aus Seefeld planen das Funktionsgebäude mit dem spektakulären Aussichtsturm, der auch nach der WM2019 an das Großereignis erinnert. | Foto: Meissl Architects
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  • Meissl Architects aus Seefeld planen das Funktionsgebäude mit dem spektakulären Aussichtsturm, der auch nach der WM2019 an das Großereignis erinnert.
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SEEFELD. 1,5 Millionen Euro hätte Seefeld für erwartete drei Bewerbungsanläufe für eine WM der Nordischen in der Olympiaregion bereitstellen sollen, geklappt hat es bereits beim ersten Anlauf, wie Bgm. Werner Frießer bei der Gemeindeversammlung vor (überraschend) vielen Zuhörern Bilanz über den bisherigen Weg zur Großveranstaltung im Jahr 2019 gezogen hat: „Wir sind der erste Ort, der den Zuschlag für die Ausrichtung der WM gleich beim ersten Anlauf bekommen hat! So haben wir nur 400.000 € für alles benötigt.“

Kein Zufall, es war ein Glücksfall

Das war kein Zufall, sondern ein Glücksfall, erklärte auch Olymiaregion-Obmann Alois Seyrling und dankt Bgm. Frießer und seinem Team für die Bemühungen, diese WM an Land zu ziehen. Die Durchführung der WM liegt in der Hand des ÖSV, für die Gemeinde entstehen damit keine Haftungen. Mag. Elias Walser, seit Juni 2016 neuer und alleiniger Geschäftsführer des Tourismusverbandes Olympiaregion, machte klar, dass dieser Glücksfall auch bestens als Sprungbrett für die weitere Zukunft der Region genutzt werden soll. Mit Bildern, die in die Welt hinaus gehen, soll Appetit auf die Olympiaregion gemacht werden. Es liegt nicht nur an der WM, die nur zwei Wochen dauert, sondern was man davor und danach daraus macht.

Neue WM-Langlaufstrecke wird noch heuer fertig

Gemacht wird jetzt schon sehr viel: Die neue Langlaufstrecke mit der Unterführung der Möserer Straße soll noch heuer fertig gestellt werden, im April 2017 beginnen die Hochbauvorhaben in der WM-Gemeinde, darunter auch die Neugestaltung von WM-Halle, Bahnhof und die nahe Umgebung. Es wird „ein neues Tor in die Olympiaregion“, wie Obmann Seyrling es bezeichnet.

WM2019 geht in die Welt hinaus – ein "Nordisches Fest"

Bürgermeister Frießer legte den geschätzten 400 interessierten SeefelderInnen im Saal viele Daten, Fakten und Zahlen vor: Bereits 1985 war Seefeld Austragungsort der Nordischen Weltmeisterschaft. Vom 20. Februar 2019 (Eröffnungsfeier um 20:15 Uhr) bis 3. März 2019 (den Abschluss macht der 50 km Langlaufbewerb der Herren) steht der Wintersportort erneut im Blickpunkt der Nordischen Welt: 1200 Journalisten und TV-Sender werden berichten, sie erreichen 720 Millionen Fernseh-Zuschauer und sicher mehr als 250.000 Live-Zuschauer vor Ort. „Es wird ein nordisches Fest, zu dem sicher sehr viele Skandinavier anreisen werden. Die machen ordentlich Stimmung“, freut sich Bgm. Frießer.

Neuer Seefelder Bahnhof

Die Menschenmassen sollen vor allem außerhalb der Region abgefangen werden und mit den Öffis von Telfs, Zirl und dem Deutschen Raum in den WM-Ort gelangen. Ein wichtiger Punkt dafür ist der Bahnhof, der wird von Land und Bund bzw. ÖBB um 23 Mio. Euro komplett saniert und große Bereiche, von der Park&Ride-Zone bis zu einem Bus-Terminal, überdacht. Neu werden auch der direkte Anschluss zur Fußgängerzone, Zufahrtsstraßen (Kreisverkehr) und die Gebäude im Bahnhofbereich. 16 Millionen Euro muss Seefeld in die sportliche Infrastruktur investieren, 4 Millionen Euro fließen in bestehende Objekte. „Insgesamt fließen für die WM von außen 45 Millionen Euro in den Ort und in die Region“, erklärt Bgm. Frießer.

WM-Halle, Technikcenter, Funktionsgebäude mit Turm

Die für die WM1985 gebaute WM-Halle (geplant von Architekt Prachensky) wird für die WM2019 v.a. im Eingangsbereich erneuert (barrierefreier Zugang zu allen Einrichtungen) und die Tiefgarage soll wieder 90 Stellplätze bereit halten. Das WM-Gebäude wird für die Presse adaptiert, hier finden zudem Dopingkontrollen statt. Neu gebaut werden auch das Gebäude beim Fußballplatz (für die „Volunteers“) sowie ein Technikcenter neben der Möserer Straße für die Geräte zur Präparation der Langlaufstrecken etc.. Für die Planung dieses Gebäudes hat der Seefelder DI Josef Glas den Zuschlag bekommen. Ein Highlight soll auch das flache, teils unterirdische Funktionsgebäude neben dem bestehenden Basisgebäude in der Casino-Arena sein: Das Seefelder Büro Meissl Architects ging als Sieger aus einem Architektenwettbewerb hervor und plant das Gebäude am Fuße der Schanzen, wo nur ein ca. 15 Meter hoher WM-Turm nach außen und auch über die Ferne ein sichtbares Zeichen für die WM2019 sein soll. Künftig wird der Turm eine Aussichtsplattform für Touristen, die Treppe nach oben wird frei zugänglich sein. Neu wird auch die Aufstiegshilfe für die Schanzenanlage: Statt dem Sessellift wird ein Schrägaufzug installiert (ähnlich Berg Isel).

Stadien werden wieder abgebaut

Weiters werden temporäre Gebäude errichtet, wie etwa die Stadien im Start-Ziel-Bereich für Langlauf- und Sprungbewerbe (finden Abends statt, daher auch neue Flutlichanlage für die Schanzenanlage) und für die Siegerehrung vor dem Seekirchl. „Diese werden langfrisitg nicht genutzt und nach der WM wieder abgebaut“, erklärt der Ortschef.

Beschneiung, Snowfarming: Schnee in Seefeld immer ab 1. November

Ein neuer Speicherteich wird ebenso auf dem Gschwandtkopf errichtet, der dient zudem künftig nicht nur den Gschwadtkopf-Liften, sondern auch für die Bescheiung der Langlaufstrecken, die zusammen mit dem bewährten Snowfarming künftig schon ab 1. November Langlaufsportler locken soll: „Wir wollen, dass die Skandinavier in dieser Zeit ihr Trainingslager bei uns aufschlagen, hier finden sie dann bessere Bedingungen als in ihrer Heimat.“ Dafür wird auch ordentlich die Werbetrommel gerührt: Mit dem ORF wird über eine eigene Universum-Dokumentation verhandelt, die so wie auch bei der WM in Schladming, ebenso weltweit Anklang finden soll, sagt TVb-GF Elias Walser: „Wir wollen die WM nutzen, um unsere Botschaft in die Welt hinaus zu tragen.“

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