Altgeräte sammeln lohnt sich: Effektives Elektronik Altgeräte Recycling in Pfaffenhofen

Firmenchef Harald Höpperger erklärt die seit 10 Jahren in Betrieb befindliche vollautomatische Recyclinganlage (Investition ca. 4 Mio. Euro): "Wir sind besser als die EU es haben will."
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  • Firmenchef Harald Höpperger erklärt die seit 10 Jahren in Betrieb befindliche vollautomatische Recyclinganlage (Investition ca. 4 Mio. Euro): "Wir sind besser als die EU es haben will."
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PFAFFENHOFEN. Der Weltklimavertrag bildet einen wichtigen umweltpolitischen Meilenstein: 195 Staaten und die EU haben den Vertrag bei der Welt-Klimakonferenz in Paris beschlossen und sich damit zu einer raschen Reduktion der CO2-Emissionen verpflichtet, um die Klimaerwärmung deutlich unter zwei Grad (im Vergleich zum Ende des 19. Jhdt.) zu halten.

Ein Gebot der Stunde: "Weg von der Wegwerf-Wirtschaft hin zur Kreislaufwirtschaft"

Die EU-Kommission forciert in ihrem erst kürzlich verabschiedeten Circular-Economy-Papier die Kreislaufwirtschaft durch verstärkte Weiterverwertung von Abfällen und Wiederverwendung von Produkten. Österreich erweist sich gerade bei der Sammlerquote als „Recycling-Meister“, doch die Vorgaben seitens der EU werden 2019 noch schärfer, Österreich will die Nase vorne halten. Österreichs Entsorgungs- und Ressourcenwirtschaft schafft insgesamt über 14.000 nachhaltige Arbeitsplätze und produziert klimafreundliche Sekundärrohstoffe „Made in Austria“.

Vorzeige Unternehmen in Tirol

Bei einer Pressetour gemeinsam mit dem WKO Fachverband Entsorgungs- und Ressourcenmanagement und der Eletroaltgeräte-Koordinierungsstelle Austria GmbH. zu den Vorzeige-Unternehmen im Bereich Wiederaufbereitung- und Verwertung von Rohstoffen (Fa. Höpperger in Pfaffenhofen/Rietz, Ragg in Hall sowie "Relectro by DAKA" in Schwaz) wurde betont, die Bevölkerung noch mehr für dieses Thema sensibilisieren zu wollen, noch besser und bewusster mit unseren Ressourcen umzugehen.

Elektro-Altgeräte-Recycling Anlage in Pfaffenhofen:

Mit der Elektronik Altgeräte Recycling West GmbH (EAR) verfügt die Umweltschutz Höpperger in Pfaffenhofen über Österreichs größte private Anlage nach WEEE-Direktive (Waste of Electrical and Electronic Equipment).
Computer, Kopierer, Handys, Mikrowellengeräte, Radios und andere Elektrogeräte werden hier nach modernsten Erkenntnissen und auf dem neusten Stand der Technik zerkleinert und in verschiedene Stoffgruppen getrennt. Die Verwertungsquote liegt bei mehr als 98 Prozent! 10.000 Tonnen beträgt der derzeitige Durchsatz jährlich. Damit liegt der Umsatz pro Jahr bei 2 bis 3 Millionen Euro (je nach dem Wert der Rohstoffe), erklärt Firmenchef Harald Höpperger.
Gewonnene Wertstoffe wie Stahlschrott, Kupfer, Aluminium, Edelstahl etc. werden in den Rohstoffkreislauf rückgeführt.

Ablauf der Anlage

Im Schnitt liefern pro Tag zwei Sattelschlepper das Material aus ganz Österreich, Italien, Süddeutschland und Frankreich an. Der übernommene E-Schrott wird anschließend anlagenspezifisch vorsortiert, Schadstoffe und Fehlwürfe werden entfernt.
Im sog. Querstromzerspaner versetzen zwei Ketten das Material in Rotation, wodurch ein gegenseitiges, schonendes Zerschlagen erfolgt. Auf diese Art werden gefährliche und wertvolle Bauteile nicht zerschnitten. Anschließend erfolgt die Klassierung und Separation der einzelnen Stoff-Fraktionen durch Siebung, manuelle Sortierung, Magnetabscheidung und Wind-Sichtung.
Den größten Anteil am Output nehmen Metallverbunde mit 36 Prozent ein, gefolgt von Stahl (33%), Kunststoffen (24%) und Buntmetallen (6%).

Zur Sache: Umweltschutz Höpperger

... verfügt über mehrere Standorte: Die Zentrale in Rietz zeichnet für die Verwaltung der Höpperger GmbH&Co.KG, der Höpperger Recycling GmbH, der Elektronik Altgeräte Recycling West GmbH (EAR), der Tiroler Recycling GmbH & CoKG (TRG) sowie der Bio Kompost GmbH verantwortlich. Außerdem ist hier der Fuhrpark angesiedelt.
Hauptstandort der Anlagen ist das drei Kilometer von Rietz entfernte Pfaffenhofen. Neben der EAR beZinden sich hier Sortierung und Lager der Höpperger GmbH&Co.KG, die Leichtverpackungssortieranlage der Tiroler Recycling GmbH&CoKG (TRG) sowie die Kompostierung und Substrataufbereitung der Bio Kompost GmbH, in der u.a. die in Österreich gesammelten Nespresso-Kapseln recycelt werden.
Ein besonderes Anliegen des Unternehmens, das derzeit rund 170 Mitarbeiter beschäftigt, bleibt dabei, die Umgebung so wenig wie möglich zu belasten. Daher wird auch größter Wert auf eine umweltschonende Anlieferung, Lagerung, Behandlung, und einen „sauberen“ Weitertransport gelegt.

Die Geschichte von Umweltschutz Höpperger

1966 gründet Peter Höpperger Tirols erste „Spezialfirma für Tank-, Kessel- und Boilerreinigungen“.
1972 wird das Einsatzspektrum wird durch Kanal- und Grubenreinigungen erweitert. 1977 kommen Straßenreinigung und Müllabfuhr samt Entsorgung gefährlicher Abfälle dazu
1990. Bau der Abfall-Behandlungsanlage in Pfaffenhofen, die 1992 in Betrieb geht
1993 tritt die Verpackungsverordnung in Kraft und die Firma Höpperger übernimmt die Sortierung der in Tirol gesammelten Kunststoffverpackungen
1994. Bau und Inbetriebnahme der Kompostieranlage Pfaffenhofen 1998 wird Harald Höpperger als Unternehmer des Jahres im Bereich Dienstleistung ausgezeichnet
2001. Offizieller Entsorger der Ski-WM in St. Anton. Überreichung des Tiroler Landeswappens
2004. Die in Europa einzigartige Aufbereitungsanlage für Elektronik- Altgeräte in Pfaffenhofen geht in Betrieb.
2009. Bau der Kunststoffsortieranlage in Pfaffenhofen
2010 geht die Entpackungsanlage für verdorbene Lebensmittel in Pfaffenhofen in Betrieb
2014 bekommt Umweltschutz Höpperger den Auftrag, alle in Österreich gesammelten Nespresso-Kapseln zu recyceln, wobei nicht nur das Aluminium wiederverwertet, sondern auch der Kaffeesatz in Bio-Substrat zur Energiegewinnung umgewandelt wird
2015 wird das Unternehmen mit dem Zertifikat „Entsorgungsfachbetrieb plus“ (EFB+) ausgezeichnet.
2016 feiert Umweltschutz Höpperger den 50. Jahrestag der Firmengründung.
Die Menge der verarbeiteten Wertstoffe beträgt 100.000 Tonnen pro Jahr. Die Firmengruppe macht einen Umsatz von 23 Millionen Euro im Jahr,

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