Eisheilige: Die kalte Sophie könnte uns am 15. Mai Frost bescheren

P | Foto: Franz Neumayr

Vom 12. bis 15. Mai ist es wieder soweit: Der vor allem für die Hobbygärtner und Bauern viel beachtete Witterungsabschnitt der Eisheiligen steht an. Im Volksmund wird behauptet, dass erst nach der kalten Sophie die Frostgefahr endgültig gebannt ist. Ihren Ursprung haben die Eisheiligen im Mittelalter. Laut dem Wetterdienst UBIMET könnte in diesem Jahr die kalte Sophie im Bergland einen spätwinterlichen Gruß bringen.

Der Volksmund sagt: „Pankrazi, Servazi und Bonifazi sind drei frostige Bazi. Und zum Schluß fehlt nie die kalte Sophie.“ Nach dieser Zeit sei die Frostgefahr endgültig gebannt.

Frost im Mai und somit auch zu den Eisheiligen ist in den tiefen Lagen generell recht selten. In Wien muss man höchstens alle der Jahre und in Innsbruck zumindest in jedem zweiten Jahr damit rechnen. Deutlich häufiger sind späte Fröste allerdings in höher gelegenen Alpentälern aber auch in der Mur- und Mürzfurche, im Ennstal sowie im Mühl- und Waldviertel. „In diesen Regionen ist sogar Anfang Juni noch leichter Morgenfrost möglich“, sagt UBIMET-Meteorologe Josef Lukas.

Eintrittswahrscheinlichkeit

Die Eisheiligen sind aus meteorologischer Sicht eine sogenannte Singularität, ein Ereignis, welches wiederholt auftritt. In den vergangen 50 Jahren gab es in Österreich vor allem zwischen dem 20. und dem 25. Mai immer wieder größere Kaltlufteinbrüche mit Schneefall bis in höher gelegene Täler.

Klimaveränderung macht auch vor Eisheiligen nicht Halt

Das ist vor allem bemerkenswert, da der Zeitraum der Eisheiligen ursprünglich aus der Zeit des Julianischen Kalenders stammt. Bei der gregorianischen Kalenderreform im 16. Jahrhundert blieben die Tage allerdings unverändert. Genau genommen sind somit die Eisheiligen in Wirklichkeit erst zwischen dem 19. und dem 23. Mai, also eine gute Woche später. „In der Meteorologie gilt allerdings generell die Zeit vom 10. bis 25. Mai als Zeitraum der Eisheiligen“, sagt Lukas.
Die Klimaveränderung macht allerdings auch vor den Eisheiligen nicht Halt: Zuletzt sind sie oft ganz ausgeblieben. „Häufig verhielt sich das Wetter sogar umgekehrt, wodurch sich bei manchen der Begriff „Schweißheiligen“ entwickelt hat, da zu dieser Zeit häufig die ersten Sommertage mit bis zu 30 Grad aufgetreten sind“, sagt Lukas.

In diesem Jahr stellt sich pünktlich zu den Eisheiligen zwar vielerorts ausgesprochen nasses aber mildes Wetter ohne Frostgefahr ein. Erst die kalte Sophie könnte Ihrem Namen durchaus gerecht werden und in den Alpen oberhalb von 1.000 bis 1.500 m noch einmal einen verspäteten Wintergruß bringen.

Hintergrundwissen Eisheiligen

Den Ursprung der Eisheiligen nimmt man im Mittelalter an, als die gläubige, vorwiegend bäuerliche Bevölkerung von spätem Frost und den dadurch entstandenen Ernteeinbußen betroffen war. Die Ehrfurcht vor diesem Witterungsphänomen hat die Menschen dazu veranlasst, die Gedenktage Heiligen und Märtyrern zuzuordnen. Je nach Region sind das drei bis fünf Eisheilige:
1. Mamertus, Bischof von Vienne – 11. Mai (nur Norddeutschland)
2. Pankratius, frühchristlicher Märtyrer – 12. Mai
3. Servatius, Bischof von Tongeren – 13. Mai
4. Bonifatius, frühchristlicher Märtyrer – 14. Mai
5. Sophia „Kalte Sophie“, frühchristliche Märtyrerin – 15. Mai

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