Halleiner Stadt:Zwerge leben gefährlich
Kunstinstalltion der KG-Freiräume wurden beschädigt
HALLEIN (sil). Wer in den letzten Wochen durch die Halleiner Altstadt und durch Rif ging, konnte einige Veränderungen im Stadtbild entdecken. Auf Initiative der KG Freiräume wurden insgesamt 24 Stadt:Zwerge aufgestellt, die an den unterschiedlichsten Orten das Stadtbild auf charmante Art und Weise verändern.
Viel Arbeit für kleine Kunstwerke
Leider ist dieses Anliegen nicht bei allen Bewohnern auch so angekommen, denn drei der Kunstwerke wurden beschädigt. Zwei Zwergen fehlt gar der Kopf. Ein weiterer ist für einige Zeit versteckt worden. Schon im Sommer hatten die Künstler der KG Freiräume dazu aufgerufen, selber Zwerge zu modellieren. Sowohl Schüler der Hauptschule Hallein-Stadt, Mitglieder der Zone 11, Musiker des Halleiner Kammerorchesters, der Stadtverwaltung Hallein und Künstler haben daraufhin mit der kreativen Arbeit begonnen. Unter der Anleitung einer Bildhauerein entstanden zuerst Tonfiguren, die mit Gips abgeformt und schließlich mit Beton ausgegossen wurden. Nach einfetten und abflämmen und vielen Stunden Arbeit wurden die Zwerge dann am 13. September in die "Freiheit" entlassen.
Zwerge in freier Wildbahn
Eine gefährliche Sache, wie sich nun herausstellte. Zwerg Nummer 24 "Subcomandante" von Patrizia Ebner war für einige Tage verschwunden, jemand hatte die Figur, die gegenüber der Moschee am Molnarplatz auf einem Sockel stand, in eine dunkle Ecke umziehen lassen. Nun freut sich die Künstlerin: "Ich bin froh, dass mein Zwerg wieder da ist, auch wenn er an den Füßen beschädigt ist." Völlig fehlend ist der Kopf von Sebastian Grandits Zwerg "3-Saiter". "Es ist schade, dass mein Zwerg nun kopflos ist", sagt der in Wien lebende Musiker, "toll wäre es aber, wenn Leute nun ihre eigenen Kopfideen an dem Zwerg realiseren. Zum Beispiel mit einem Ball oder einem Apfel und das fotografieren. Dann würde die Kunstinstallation auch für Andere interessant und nachvollziehbar".
Stadtzwerge ohne Kopf
"Wir wissen nicht, ob die Zerstörung unabsichtlich oder vorsätzlich passiert ist", berichtet Barbara Vidmar, selber Mitglied bei den KG Freiräumen. "Ich bin jedenfalls froh, dass ich den Kopf meiner Figur wieder gefunden habe". Auch von Seiten der Stadt wird die Entwicklung bedauert. Bürgermeister Anzengruber berichtet: "Ich freue mich, dass so viele Menschen ihre Kreativität in unserer Stadt ausleben und so wie beim Zwergenprojekt mit der Allgemeinheit im öffentlichen Raum teilen. Schade, dass einige nicht so denken."
Noch bis zum 24. Oktober sind die Stadt:Zwerge in der Stadt Hallein und im Dorfzentrum von Rif zu sehen. Dann werden alle Figuren, so wie sie dann sind, in einer abschließenden Ausstellung bei den KG Freiräumen versammelt, einige von ihnen werden dann auch käuflich zu erwerben sein. "Wer Hallein mal von einer ganz anderen Seite erleben will, der sollte die Zwerge anhand des aufliegenden Plans in der Stadt suchen", erklärt Barbara Vidmar. "Auf die Art und Weise erschließt sich einem die altbekannte Umgebung von Hallein ganz neu."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.