Alkomat-Tests vor der Schulstunde?
Oberalmer Schüler wurden beim Kauf und Konsum von Bier beobachtet - und das um 9.00 Uhr morgens!
OBERALM (tres). Folgende Begebenheit sorgte im Billa-Markt in Oberalm für erstauntes Kopfschütteln bei den Kunden und die Bezirksblatt-Redaktion wurde Zeuge: Mehrere Jugendliche deckten sich im Nahversorgergeschäft mit Bier ein - wochentags, gegen 9.30 Uhr.
Immer wieder wird hier beobachtet, dass Jugendliche Alkohol kaufen und auch konsumieren, nämlich hinter dem Gebäude. Anschließend huschen sie wieder über die Straße, zur Landwirtschaftlichen Fachschule Winklhof.
"Dürft ihr während des Unterrichts Bier kaufen?", fragte eine Kundin der Billa die Burschen erstaunt. Die lachten und meinten: "Kein Problem." Was auch auffiel: Von der Kassiererin wurde kein Ausweis verlangt und das, obwohl nicht ersichtlich war, ob die Jugendlichen schon 16 Jahre oder noch jünger sind.
"Wir kennen das Problem"
Was ist da los? Ernst Kurz, Direktor der Landwirtschaftsschule, kennt das Problem: "Tatsächlich sind die meisten unserer Schüler noch keine 16 Jahre. Von 9.10 bis 9.30 Uhr gibt es bei uns eine Pause und da dürfen die Schüler das Schulgelände verlassen. Viele gehen dann zur Billa und einige kaufen sich scheinbar auch Bier."
Er bedankte sich für die Information und will mit den Schülern ein ernstes Wörtchen reden und notfalls auch mehr: "Wir werden den Schülern jetzt androhen, sie wieder blasen zu lassen. Das hat es auch in der Vergangenheit schon bei uns gegeben. Wir haben einen Alkomat-Test da und wenn der positiv ausfällt, dann gibt es Konsequenzen: zuerst ein Gespräch mit den Eltern."
Hoffen auf mehr Kontrolle
Werden Internatsschüler mit Alkohol erwischt, dann wird nicht lange gefackelt: "Dann fliegen sie vom Internat!", erklärt Kurz. Die Sache mit dem Alkohol sei aber leider oft ein Kampf gegen Windmühlen: "Wir kontrollieren vermehrt, dann passt es eine Zeitlang wieder, aber dann geht wieder alles von vorne los."
Er wisse, dass speziell hinter der Billa auch gerne Bier getrunken werde: "Ich werde mit der Billa-Leitung sprechen und hoffe, dass sie von nun an wieder die Ausweise verlangen, damit den Schülern der Alkoholkauf zumindest erschwert wird", sagt der Schuldirektor.
Der Fairness halber sei aber gesagt, dass dieses Problem nicht nur auf den Winklhof zutrifft, sondern bestimmt auch andere Schulen mit solchen Vorkommnissen zu kämpfen haben.
REWE: "Wir werden das evaluieren"
REWE-Pressesprecherin Ines Schurin erklärt: "Unsere Mitarbeiter sind im Verkauf von Alkohol an Jugendliche sehr gut geschult und sich der Gesetzeslage sehr bewusst. Besonders an Standorten in der Nähe von Schulen sind unsere Mitarbeiter besonders sensibilisiert. Gleichzeitig kennen unsere Mitarbeiter auch ihre Stammkunden. In der Billa-Filiale in Oberalm kommen viele der Schüler fast täglich zu uns – ihr Alter ist daher üblicherweise bekannt. Sie können davon ausgehen, dass die Altersüberprüfung bereits stattgefunden hat. Nichtsdestotrotz werden wir die Handhabung in der Filiale erneut evaluieren."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.