Der Krieg der zwei Bergkreuze

Die Barmsteine über dem Hofbräuhaus Kaltenhausen waren nicht nur räumlich, sondern auch politisch gespalten.
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  • hochgeladen von Theresa Kaserer-Peuker

HALLEIN (tres). Was gibt es beim Hofbräu Kaltenhausen Interessantes aus der Geschichte zu sehen? Zuerst einmal, dass es sich dabei um die älteste Brauerei des Landes Salzburg handelt.

Was Kulturexperten Michael Neureiter noch mehr begeistert, ist das erzbischöfliche Wappen von Marcus Sitticus aus dem Jahr 1612, das die Frontseite des Gebäudes schmückt. Zur Erinnerung an bauliche Maßnahmen wurde das Wappen angebracht. "Am Hofbräuhaus von Kaltenhausen hat ja jeder ein bisserl gebaut", meint Neureiter. Im Innenhof findet sich noch ein erzbischöfliches Wappen: Das von Matthäus Lang, das nicht datiert ist, aber vermutlich aus dem Jahr 1519 stammt.

Es war einmal ein Hakenkreuz

Auch die Brauereikapelle ist noch gut erhalten und steht im Innenhof. 1765 wurde sie für die Bräubediensteten errichtet. Und dann erzählt Neureiter eine interessante Tatsache, weil die Barmsteine gerade so schön herunterleuchten: "Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde am Kleinen Barmstein, dessen Gipfel in Deutschland steht - und zwar bereits vor dem Anschluss Österreichs an Deutschland - mit weißer Farbe ein großes Hakenkreuz aufgemalt, so dass es gut sichtbar war."

Nach dem Krieg wurde es aber entfernt und ist heute zum Glück nicht mehr erkennbar. Die ständestaatliche Heimwehr damals versuchte sich mit einem Kruckenkreuz zu revanchieren, das sie am Großen Barmstein, der zu Österreich gehört, anbrachte. Das Kruckenkreuz sieht zwar dem Hakenkreuz ähnlich, symbolisiert aber die Ideologien des christlich-deutschen Österreichs.

Hitler über den Dächern?

"Wenn man genau schaut, sieht man auf der Ostwand des Großen Barmstein heute noch Reste des Kruckenkreuzes", erklärt Neureiter. Zu Adolf Hitler gibt es übrigens eine Legende, die der Halleiner Historiker Wolfgang Wintersteller gerne erzählt: Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs hielt Adolf Hitler eine Rede im heutigen Kolpinghaus in Hallein und eben diese Legende sagt, dass ihn die Halleiner über die Dächer der Stadt davongejagt hätten. Eine schöne Vorstellung.

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